Stromausfall: Tausende in Rüsselsheim stundenlang ohne Strom

Ein Kurzschluss löst am Montagabend eine Kettenreaktion unter der Erde aus. In mehreren Stadtteilen geht das Licht aus. Erst am Dienstagabend sind auch die letzten Haushalte wieder am Netz.

Ein Kurzschluss im Erdreich hat in großen Teilen von Rüsselsheim (Landkreis Groß-Gerau) einen Stromausfall ausgelöst. In Folge des Abbruchs der Versorgung am Montagabend sei in der Spitze in mehr als 10.000 Haushalten in mehreren Stadtteilen das Licht ausgegangen, teilten die Stadtwerke mit. Auch am Dienstagvormittag waren demnach noch etwa 2.000 Haushalte betroffen, vor allem im Stadtteil Dicker Busch. Die letzten 250 Haushalte gingen erst am Dienstagabend gegen 18.00 Uhr wieder ans Netz. 

Auch zwei Schulen waren zwischenzeitlich ohne Strom. Das GPR-Klinikum war unmittelbar nach dem Ausfall am Montagabend vorübergehend auf eine Versorgung durch Notstrom umgestellt worden. Ein mobiles Notstromaggregat versorgte zwischenzeitlich auch ein betroffenes Altenheim, so die Stadtwerke.

Unterirdische Leitungen werden ersetzt

Etwa eine Stunde nach dem ersten Ausfall war die Stromversorgung für kurze Zeit wiederhergestellt worden. Der plötzliche Spannungsanstieg habe aber einen erneuten Stromausfall ausgelöst, wenn auch mit weniger Betroffenen. 

Um die Versorgung überall wiederherzustellen, mussten die Leitungen über Tiefbauarbeiten erst freigelegt und dann ersetzt werden, sonst in solchen Fällen übliche Umschalten waren den Stadtwerken zufolge nicht möglich. Auch bei Internet, Fernsehen und Telefon kam es demnach zu Störungen: Im Stadtteil Dicker Busch liegt ein Hauptknotenpunkt für die Glasfaserversorgung.

Ursache für Kurzschluss noch nicht bekannt

Was genau den Kurzschluss im Erdreich auslöste, ist noch unklar, wie die Stadtwerke mitteilten. „Wir wissen, es ist eine verdammt schwierige Situation für alle Betroffenen, die so lange ohne Strom auskommen mussten“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Maik Landwehr. 

Alle verfügbaren Einsatzkräfte der Stadtwerke und ihrer Dienstleister hätten aber von Montagnacht an mit rund 60 Kräften daran gearbeitet, die Versorgung wieder herzustellen. Unterstützung gab es demnach auch von der Mainzer Netze GmbH aus der nahen rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.