Im Ranntal bei Keltern entdeckt ein Spaziergänger eine menschliche Silhouette. Schnell ist die Polizei einem Gewaltverbrechen auf der Spur. Nun wurde durchsucht – aber an ganz anderer Stelle.
Nach dem Fund einer eingehüllten Leiche in einem früheren Angelteich im Enzkreis hat die Polizei mehrere Wohnungen, unter anderem in Baden-Baden, durchsucht. Die Einsatzkräfte von Landeskriminalamt und Kriminalpolizei trafen mehrere Tatverdächtige an und stellten Beweismittel sicher, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Sie gehen im Moment davon aus, dass der 59-Jährige einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel.
Ein Spaziergänger hatte Ende Mai in Keltern einen eingehüllten Toten entdeckt und die Polizei alarmiert. Nach einer Obduktion stellte sich heraus, dass es sich um einen Mann aus Baden-Baden handelt, der seit Ende Januar vermisst wurde. Nach Einschätzung der Sonderkommission „Sumpf“ beim Präsidium Pforzheim könnte der Mann im Bereich Baden-Baden getötet worden sein.
Keine Festnahmen
Daher übernahm das Präsidium Offenburg die Ermittlungen, die Baden-Badener Staatsanwaltschaft beantragte die Durchsuchungen. Zu Details machten die Behörden zunächst keine Angaben: „In welchem Zusammenhang die Tatverdächtigen und die aufgefundenen Gegenstände zu dem mutmaßlichen Gewaltverbrechen stehen, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.“
Festnahmen habe es keine gegeben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Zur Zahl der Tatverdächtigen und in welcher Beziehung sie zu dem mutmaßlich Getöteten standen, machte sie keine Angaben.
Fragen an die Öffentlichkeit
Die Ermittler suchen Zeugen – sowohl rund um das Verschwinden des Mannes als auch um das Geschehen am ehemaligen Angelteich. Dabei geht es unter anderem um verdächtige Beobachtungen und abgestellte Fahrzeuge.
Wie sich der Mitteilung nach herausstellte, hatten schon deutlich vor dem 29. Mai andere Zeugen einen Gegenstand im Teich gesehen und teils fotografiert. „Irrtümlicherweise gingen diese Zeugen jedoch von einer Müllentsorgung aus und haben damals die Polizei weder hinzugezogen noch informiert.“