Knusprig, pflanzlich, vielseitig: Wie Sie Tofu panieren und aus einfachem Sojablock mit der richtigen Panade echten Crunch und Geschmack zaubern, zeigt der stern.
Tofu ist längst mehr als nur ein Nischenprodukt für Vegetarier oder Veganer. Inzwischen hat er sich in vielen Küchen einen festen Platz erobert – und das aus gutem Grund. Doch bevor es ans Panieren geht, lohnt ein Blick darauf, wo Tofu eigentlich herkommt und warum er so geschätzt wird.
Tofu panieren – so wird aus Sojabohnen knuspriger Genuss
Hergestellt wird Tofu aus Sojabohnen. Die Bohnen werden zunächst eingeweicht und dann zu Sojamilch verarbeitet. Diese Sojamilch wird anschließend erhitzt und mit Gerinnungsmitteln wie Nigari (Magnesiumchlorid) oder Calciumsulfat versetzt. Dadurch entsteht ein pflanzlicher „Quark“, der ähnlich wie bei der Käseherstellung ausgepresst wird. Was übrig bleibt, ist ein fester, weißer Block: der Tofu.
Tofu gibt es in unterschiedlichen Konsistenzen: von seidig-weich bis schnittfest. Fürs Panieren eignet sich vor allem der feste Naturtofu, da er stabil bleibt und beim Braten nicht zerfällt.
Warum Tofu so beliebt ist
Tofu punktet mit einem hohen Eiweißgehalt und liefert zudem Eisen, Kalzium und Magnesium. Dabei ist er fettarm und frei von Cholesterin. Gerade für Menschen, die sich pflanzlich ernähren oder den Fleischkonsum reduzieren möchten, bietet Tofu eine wertvolle Alternative.
Ein weiterer Vorteil: Tofu schmeckt von Natur aus recht neutral. Das klingt zunächst unspektakulär, ist aber ein großer Pluspunkt. Denn Tofu nimmt Marinaden, Gewürze und Aromen gut auf. Dadurch lässt er sich vielseitig einsetzen – ob asiatisch, mediterran oder klassisch deutsch angehaucht.
Besonders beliebt ist panierter Tofu, weil er Struktur und Biss in die pflanzliche Küche bringt. Die knusprige Hülle erinnert an Schnitzel oder Nuggets und macht den Tofu auch für Einsteiger attraktiv.
Tofu panieren – vegan
Damit das Ergebnis überzeugt, kommt es nicht nur auf die richtige Technik an, sondern auch auf das passende Zubehör.
Die Tofupresse – für die perfekte Konsistenz
Frischer Tofu enthält viel Wasser. Wird er direkt in die Pfanne gelegt, kann er matschig werden, die Panade haftet schlecht und er bekommt kaum Biss. Eine Tofupresse schafft hier Abhilfe. Sie drückt den überschüssigen Saft aus dem Tofu heraus. Das dauert rund 15 bis 20 Minuten. Wer keine Presse hat, kann den Tofu auch zwischen zwei Lagen Küchenpapier legen und ein schweres Brett oder einen Topf darauf stellen. Mit einer Tofupresse geht es jedoch gleichmäßiger und unkomplizierter.
Mehl – die erste Schicht für besseren Halt
Das Mehl sorgt dafür, dass die nächste Schicht an der Tofu-Oberfläche haftet. Hier kann Weizenmehl verwendet werden, aber auch Dinkel- oder glutenfreie Varianten sind geeignet. Die Tofustücke werden kurz in Mehl gewendet, damit sie leicht trocken umhüllt sind.
Pflanzliche Milch oder Stärke-Wasser-Mix – der Bindemittelersatz
Klassischerweise würde hier Ei eingesetzt, doch für die vegane Variante greift man besser zu ungesüßter pflanzlicher Milch wie Sojamilch, Hafermilch oder Reismilch. Alternativ funktioniert ein Mix aus Wasser und Speisestärke. Diese Schicht sorgt dafür, dass die Panade am Tofu haften bleibt.
Paniermehl oder Panko – die knusprige Kruste
Paniermehl bildet die letzte Schicht. Feines Paniermehl ergibt eine gleichmäßige Kruste, während Panko – das grobe japanische Paniermehl – besonders luftige, krosse Ergebnisse liefert. Je nach Geschmack kann hier variiert werden.
Die Zubereitung – Schritt für Schritt
Tofu vorbereiten: Den Tofu mit der Tofupresse mindestens 15 Minuten auspressen. Danach in Scheiben, Würfel oder Streifen schneiden.Panierstraße aufbauen: Drei Teller bereitstellen: einen mit Mehl, einen mit pflanzlicher Milch oder Stärke-Mix, einen mit Paniermehl oder Panko.Tofu panieren: Die Tofustücke zuerst in Mehl wenden, dann durch die Milch oder den Stärkemix ziehen, abschließend in Paniermehl wälzen. Die Panade leicht andrücken.Braten: Eine Pfanne mit Öl erhitzen. Die panierten Tofustücke bei mittlerer Hitze goldbraun braten. Wichtig ist, dass genug Öl verwendet wird, damit die Panade gleichmäßig knusprig wird.Servieren: Nach dem Braten auf Küchenpapier abtropfen lassen. Panierter Tofu schmeckt pur, in Wraps, zu Salaten oder als Teil eines Hauptgerichts.
Panierter Tofu bringt Abwechslung in die pflanzliche Küche. Die Kombination aus weichem Inneren und knuspriger Kruste überzeugt auch Skeptiker. Mit wenig Aufwand, den richtigen Zutaten und etwas Geduld beim Panieren wird aus einem einfachen Sojablock ein echtes Geschmackserlebnis. Ob als Snack, Beilage oder Hauptgericht: Tofu in knuspriger Hülle zeigt, wie vielfältig pflanzliche Ernährung sein kann.