Der Musiker Herbie Hancock ist eine Legende. Nach einer jahrzehntelangen Karriere weiß er genau, wofür er seine Berühmtheit nutzen will. Im Juli kommt er für zwei Konzerte nach Deutschland.
US-Jazzlegende Herbie Hancock hat keine Lust auf Vergleiche mit anderen. „Die wichtigste Sache ist, sich selbst zu fragen: Bin ich heute eine bessere Person als gestern?“, sagte der 85-Jährige im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. „Sind wir als Menschen morgen besser als heute?“
Er habe grundsätzlich Schwierigkeiten mit einer hierarchischen Denkweise. Er sehe Dinge anders, aber nicht als besser oder schlechter, sagte der Musiker, der seit Jahrzehnten auch als praktizierender Buddhist bekannt ist.
Der Pianist („Rockit“, „Cantaloupe Island“) war früh Teil der Band von Miles Davis und gilt seit Jahrzehnten als Wegbereiter für Jazz-Experimente und eine Mischung mit anderen Stilrichtungen wie Funk und elektronischer Musik. Innovationen sind eine Selbstverständlichkeit für ihn. „So bin ich. Ich mag es, neue Dinge auszuprobieren und ich habe mich nie von irgendjemandem stoppen lassen, bin immer neugierig.“
Seine Berühmtheit will Hancock für andere einsetzen
In der Jazz-Szene beobachtet der Oscargewinner häufig eine besondere Form des Zusammenhalts. „Egal, mit wem wir arbeiten, wir arbeiten zusammen“, sagte er. Als er mit der Musik angefangen habe, hätten viele ältere Musiker die jüngeren zu Experimenten angeregt. „Selbst wenn wir noch nicht so gut waren, haben sie uns nie entmutigt. Sie haben uns geholfen, die Musik besser zu verstehen“, so Hancock. „Jetzt bin ich selbst in dem Alter, in dem ich die nächste Generation von Musikern anschaue – und alles, was ich tun will, ist sie zu ermutigen.“
Hancock wird am 1. Juli in Hamburg und am 7. Juli in München Konzerte geben.