Fachärzte sind in Thüringen stark gefragt. In Elxleben hat die Stiftung ambulante ärztliche Versorgung zwei Hautärztinnen gewinnen können.
Die Stiftung ambulante ärztliche Versorgung hat eine Hautarztpraxis in Elxleben an der Gera eröffnet. Damit fülle die Stiftung eine dermatologische Versorgungslücke im Kreis Sömmerda, erklärte die erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen, Annette Rommel. „Dort gab es zuletzt 1,5 offene Hautarztsitze, die künftig von zwei Ärztinnen ausgefüllt werden.“ Seit Mitte Juni behandele die Dermatologin Uta Zell in Elxleben Patienten in der neuen Stiftungspraxis. Ab Oktober komme mit Julia Blumentritt eine weitere Hautärztin hinzu, hieß es.
Damit unterhält die Stiftung nach eigenen Angaben aktuell neun Praxen im Freistaat. Derzeit gebe es fünf offene Vertragsarztsitze für Hautärzte in Thüringen. Bereits im April vergangenen Jahres hat die Stiftung zwei fachärztliche Praxen in Gotha eröffnet: Dort betreiben eine Dermatologin und eine Rheumatologin jeweils eine Praxis.
Erfolgsmodell Stiftungspraxen
Die Stiftungspraxen in Ärztemangelregionen sind eine Art Niederlassungsschule für Mediziner, die dort die Führung einer eigenen Praxis erlernen können. Die Stiftung stellt in ihren Praxen Ärzte und das nichtärztliche Personal an und trägt die Betriebskosten. Da die Ärzte in einem Angestelltenverhältnis stehen, vermeiden sie zunächst das von vielen gescheute finanzielle Risiko einer Existenzgründung. In dem Modell ist eine Übernahme der Praxen genauso möglich wie unbefristete Anstellungen.
In Thüringen arbeiten nach KV-Zahlen rund 4.300 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten. Gerade in ländlichen Regionen ist es seit Jahren schwer, Nachfolger für in Rente gehende Mediziner zu finden. Die Stiftung wurde 2009 gemeinsam von der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen und dem Freistaat gegründet, um die Ansiedlung von Ärzten zu fördern. Seither eröffnete die Stiftung nach eigenen Angaben 19 Praxen.