Der begonnene Millionen-Poker um Nationalspieler Nick Woltemade hat einen Streit zwischen Lothar Matthäus und Uli Hoeneß ausgelöst. Der Münchner Ehrenpräsident erhält erwartbare Unterstützung.
Im Streit zwischen Uli Hoeneß und Lothar Matthäus haben Bayern Münchens Vereinspräsident Herbert Hainer und Sportvorstand Max Eberl Position für ihren Ehrenpräsidenten bezogen. Ausgelöst worden ist der neue Disput zwischen beiden durch die vom Fußball-Rekordmeister geplante Verpflichtung des Stuttgarter Shooting Stars Nick Woltemade.
„Man kann ja eine Meinung haben, dafür leben wir in einem freien Land. Aber so von außen – ohne Interna zu kennen – diesen Preis wie auf einem Basar nach oben zu treiben, das gehört sich nicht“, sagte Eberl in Miami bei der Club-WM zu Aussagen von Rekordnationalspieler Matthäus in der Causa Woltemade.
Eine Ablösesumme von 60 Millionen Euro für den vertraglich noch bis 2028 an den DFB-Pokalsieger gebundenen Angreifer halte er für zu wenig, hatte Matthäus der „Bild“-Zeitung gesagt. „Wären 80 bis 100 Millionen genannt worden, hätte mich das nicht überrascht“, sagte der 64-Jährige.
„An der Seitenlinie stehen, keine Verantwortung tragen und immer wieder mal etwas reinrufen – das ist das Eine. Uli Hoeneß hingegen steht bis heute mitten auf dem Spielfeld, lenkt als Mitglied unseres Aufsichtsrates die Geschicke des FC Bayern – und der ist einer der absoluten Topclubs in Europa“, sagte Hainer (70) der „Bild“.
Eberl: Aussagen von Matthäus gehen zu weit
Eberl (51) findet, dass die Äußerungen von Matthäus, „einen Schritt zu weit gehen“. Dagegen habe sich Hoeneß „einfach mal völlig berechtigt“ gewehrt und gesagt, „das ist nicht in Ordnung. Es ist auch nicht in Ordnung. Selbst ein Weltfußballer wie Lothar Matthäus sollte das nicht machen“, sagte Eberl.
Das Verbal-Duell zwischen Hoeneß (73) und Matthäus hatte sich über das Wochenende hochgeschaukelt. Der frühere Bayern-Profi warf Hoeneß vor, „in seiner eigenen Welt“ zu leben und den modernen Transfermarkt nicht mehr zu verstehen. Hoeneß wiederum sagte dem „Kicker“, Matthäus habe angesichts seiner Aussagen in der Causa Woltemade „nicht alle Tassen im Schrank“.
Für Hainer und Eberl wiederum ist Hoeneß für den FC Bayern weiterhin mit seinem Fachwissen, seinem Engagement und seiner Erfahrung unschätzbar wertvoll. „Etwas anderes zu behaupten, ist absurd“, meinte Hainer.