Besondere Immobilie: Zahl der Kaufinteressenten für den „Cyberbunker“ steigt

Erst Bundeswehr-Bunker, dann Darknet-Zentrum – und nun? Rheinland-Pfalz sucht für den sogenannten Cyberbunker einen Käufer. Zeitdruck gibt es nicht, aber dafür immer mehr Interessenten.

Am sogenannten Cyberbunker in Traben-Trarbach an der Mosel gibt es weiterhin reges Interesse. Bislang hätten sich inzwischen insgesamt 43 Kaufinteressenten gemeldet, wie das zuständige Landesamt für Steuern in Koblenz der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Auch die Bundeswehr habe bei einem Termin vor Ort grundsätzlich Interesse bekundet. Konkrete Absichten zur Art der Nutzung seien aber nicht geäußert worden, teilte eine Sprecherin des Amtes mit. 

Der überwiegende Teil der Kaufinteressenten wolle das Bunkerareal zu gewerblichen Zwecken im IT-Bereich nutzen. Es gebe aber auch weitere Ideen, zum Beispiel im Bereich Eventmanagement. Beim Verkauf gingen öffentliche Interessen immer den privaten vor, teilte das Amt mit.

Kein zeitliches Limit für Bunker-Verkauf

Im Herbst 2019 war der rund 5.500 Quadratmeter große Bunker als illegales Rechenzentrum für millionenschwere kriminelle Geschäfte im Darknet aufgeflogen. In einem der bundesweit größten Prozesse gegen Cybercrime wurden die Betreiber des Bunkers verurteilt.

Der „Cyberbunker“ war zunächst von der Generalstaatsanwaltschaft beschlagnahmt worden. Seit September 2023 ist das Land Rheinland-Pfalz Eigentümer des insgesamt 13 Hektar großen Geländes, zu dem neben der Bunkeranlage über fünf Ebenen auch zwei überirdische Gebäude gehören.

Ein Wertgutachten zu dem Areal liege noch nicht vor, hieß es vom Amt. Für den Verkauf des Bunkers geb es kein zeitliches Limit.

Früher war in dem unterirdischen Schutzbau, der auf dem Bergrücken Mont Royal oberhalb von Traben-Trarbach liegt, das Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr untergebracht. Ende 2012 war Schluss mit dem Amt.