Messstellen an Autobahnen: Bundesweites Pilotprojekt zur Lkw-Gewichtskontrolle auf A4

Der Schwerlastverkehr ist eine besondere Belastung für die oft maroden Fahrbahnen und Autobahnbrücken. Überladene Lkw sollen künftig entlang der Verkehrsachsen mit neuen Techniken aussortiert werden.

Überladene Lastwagen sollen demnächst an der Autobahn 4 zwischen Aachen und Köln zuverlässig identifiziert und aus dem Verkehr gezogen werden. Im Rahmen eines bundesweiten Pilotprojekts richten die Autobahn GmbH und das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) dort ab dem Wochenende eine volldigitale Gewichtskontrollstelle für Lkw ein. Die Kontrollstelle auf dem Rastplatz Rur-Scholle-Süd bei Düren ist die erste von bundesweit 16 geplanten Anlagen dieser Art und soll im Frühjahr 2026 in Betrieb gehen. 

A4 bei Düren wird am nächsten Wochenende gesperrt

Am kommenden Wochenende wird die A4 in Fahrtrichtung Köln zwischen den Anschlussstellen Langerwehe und Düren gesperrt, weil Kabel für die Kontrollstelle gelegt werden müssen. Die Vollsperrung beginnt nach Angaben der Autobahn GmbH am Freitag (18. Juli) um 22.00 Uhr und soll bis Montag (21. Juli), 5.00 Uhr, dauern. Autofahrer sollten über die A44 in Fahrtrichtung Düsseldorf und die A61 in Fahrtrichtung Koblenz zum Autobahnkreuz Kerpen fahren.

Ziel der Gewichtskontrollen sei der Schutz der Straßeninfrastruktur, erklärten die Autobahn GmbH und das BALM, die 2023 eine Kooperationsvereinbarung zum Bau der Anlagen unterzeichnet hatten. Der zunehmende Schwerlastverkehr stelle eine große Belastung für Fahrbahnen und Brücken der Autobahnen dar. Die neuen Kontrollstellen sollen den Angaben zufolge schnellere und präzisere Überprüfungen von Lkw ermöglichen. 

Schwerlastverkehr belastet Straßen und Brücken

Und so soll das Ganze funktionieren: In die Fahrbahn werden Messstreifen eingebaut. Wenn ein zu schwerer Lkw darüber rollt, wird der Fahrer mit Hilfe einer elektronischen Anzeigetafel aufgefordert, auf den Rastplatz abzufahren, wie ein Sprecher der Autobahn GmbH erklärt. Dort werde der Lkw dann auf einem Sonderfahrstreifen mit eingebauter Waage gewogen. Bestätigt sich die Überladung, dürfe der Lkw nicht weiterfahren und es werde ein Bußgeld verhängt.

Für die erste Kontrollstelle wurde laut Autobahn GmbH der Standort zwischen Aachen und Köln gewählt, da über die A4 große Mengen des Güterverkehrs aus den Häfen von Antwerpen und Rotterdam transportiert würden. Mit Köln-Eifeltor befinde sich zudem Deutschlands größter Container-Güterbahnhof in unmittelbarer Umgebung. Die Kosten für die Einrichtung einer Kontrollstelle betragen nach Angaben des BALM rund 2,5 Millionen Euro.