Sorben/Wenden: Koalition und CDU wollen sorbische Sprache stärker fördern

In der Lausitz wird auch Sorbisch gesprochen. Drei Fraktionen im Brandenburger Landtag wollen das stärker fördern und sagen warum.

Die SPD/BSW-Koalition und die oppositionelle CDU wollen die niedersorbische Sprache stärker fördern. Die Ausbildung von Lehrkräften für Sorbisch/Wendisch an der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg solle ab dem Wintersemester 2026/27 starten, heißt es in einem gemeinsamen Antrag der drei Fraktionen. Das Konzept für die zweisprachige Erziehung in Kitas und Schulen solle ausgebaut werden. Außerdem bitten sie die Landesregierung, die Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk sicherzustellen, indem sie sich beim Bund für ein neues Finanzierungsabkommen einsetzt.

Das sogenannte Witaj-Konzept (vom sorbischen Wort Witaj – Hallo) ist Grundlage einer sorbischsprachigen Erziehung in Kitas in der Lausitz. Kinder deutschsprachiger Familien können Sorbisch lernen über sorbische Erzieherinnen oder Erzieher.

Fraktionen sehen Sorbisch gefährdet

Die niedersorbische Sprache sei akut gefährdet, sagte der CDU-Abgeordnete Julian Brüning. „Deshalb braucht es gezielte Maßnahmen zur Förderung, zum Beispiel in der Bildung.“ Der SPD-Politiker Lars Katzmarek sagte, mit der Förderung werde die Stärkung der sorbisch sprechenden Community gestärkt. Der BSW-Abgeordnete Falk Peschel sagte, Bildung sei der Schlüssel für den Erhalt der sorbischen Identität.

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Die Nachkommen slawischer Stämme pflegen Brauchtum und Tradition. Die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Michael Kretschmer (CDU), haben Kanzler Friedrich Merz (CDU) gebeten, sich für ein Abkommen über die gemeinsame Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk in der Ober- und Niederlausitz einzusetzen. Das aktuelle Abkommen läuft Ende dieses Jahres aus.