Gesundheit: Pflege im Heim in Brandenburg deutlich teurer

Pflegebedürftige und ihre Familien müssen immer höhere Summen stemmen, um einen Heimplatz zu bezahlen. Ein Grund: Steigende Personal- und Lebenshaltungskosten.

Die Pflege im Heim wird für Bewohnerinnen und Bewohner in Brandenburg deutlich teurer. Die Eigenanteile im ersten Jahr des Heimaufenthalts sind stark gestiegen, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen zeigt. Mit Stand 1. Juli waren durchschnittlich 2.875 Euro fällig. Das sind 312 Euro mehr als zum 1. Juli 2024. Damit liegt Brandenburg aber noch unter dem bundesweiten Durchschnitt von 3.018 Euro.

Erhebliche Unterschiede in den Ländern

Am teuersten ist die Pflege im ersten Jahr im Heim derzeit in Bremen mit durchschnittlich 3.449 Euro pro Monat, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 3.427 Euro, wie aus der der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Übersicht hervorgeht. Nordrhein-Westfalen folgt mit 3.427 Euro. Am niedrigsten war die monatliche Belastung zum 1. Juli in Sachsen-Anhalt mit 2.595 Euro und Mecklenburg-Vorpommern mit 2.752 Euro.

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Bewohnerinnen und Bewohner im Heim kommen dann noch Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Einrichtungen und Ausbildungskosten hinzu.

Fast 200 Euro im Monat mehr nur für die reine Pflege

Laut Ersatzkassenverband sind steigende Personal- und Lebenshaltungskosten Hauptursachen für die zunehmende finanzielle Belastung. So stieg der Eigenanteil allein für Pflege und Betreuung im bundesweiten Schnitt auf 1.862 Euro im Monat – 184 Euro mehr als Mitte 2024. Stark zu Buche schlägt da eine bessere Bezahlung dringend benötigter Pflegekräfte.

Aber auch Unterhalt und Verpflegung kosten mehr, nämlich durchschnittlich jetzt 1.018 Euro im Monat und damit plus 63 Euro im Vergleich zu Juli 2024. Ausgewertet wurden Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Ländern, wie der Verband der Ersatzkassen erläuterte. Zu ihm gehören etwa die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit.

Teure Kostendämpfer

Um die Kosten zu dämpfen, bekommen Pflegebedürftige seit 2022 neben den Leistungen der Pflegekassen auch Entlastungszuschläge, die sich nach der Aufenthaltsdauer richten. Der Eigenanteil nur für die reine Pflege wird damit im ersten Jahr im Heim um 15 Prozent gedrückt, im zweiten um 30 Prozent, im dritten um 50 Prozent und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent. Doch auch mit dem höchsten Zuschlag legten die Belastungen auf niedrigerem Niveau zu – im Schnitt auf nun 1.991 Euro im Monat. Das waren 126 Euro mehr als Mitte 2024.

Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern hat kürzlich ihre Arbeit aufgenommen, um umfassendere Lösungen zur Kostenbegrenzung zu entwickeln. Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen.