Ina Müller wird am 25. Juli 60 Jahre alt – und blickt auf eine Karriere voller Musik, Witz und plattdeutschem Charme zurück.
Ob Plattdeutsch, Popmusik oder pointierte Kneipengespräche – Ina Müller begeistert seit Jahrzehnten mit Witz, Stimme und Haltung. Am 25. Juli feiert die Sängerin und Entertainerin ihren 60. Geburtstag.
Ina Müller: Von der Apotheke auf die Bühne
Als echtes Nordlicht wurde Ina Müller am 25. Juli 1965 im niedersächsischen Köhlen geboren. Gemeinsam mit ihren Eltern und vier Schwestern wuchs sie auf einem Bauernhof auf. Nach dem Schulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin und arbeitete anschließend in einer Apotheke. Der Liebe wegen zog sie nach Sylt – und fand dort ihre wahre Berufung: die Bühne.
1994 gründete sie gemeinsam mit der Künstlerin Edda Schnittgard (53) das Kabarett- und Musik-Duo Queen Bee. Acht Jahre lang tourten die beiden erfolgreich durch Norddeutschland, ehe sie sich schließlich trennten. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, begründete sie damals ihre Entscheidung. Ina Müller startete daraufhin als Solokünstlerin durch – zunächst mit ihrer Musik, später auch im Fernsehen und als Moderatorin.
Ina Müller, die Repräsentantin des Plattdeutschen
Ina Müller begeistert ihr Publikum mit Liedern auf Plattdeutsch sowie mit Popmusik. Ihre Alben wie „Weiblich, ledig, 40“, „Liebe macht taub“, „Das wär dein Lied gewesen“, „Ich bin die“ und „55“ erreichten mehrfach Gold- und Platin-Status.
Neben ihrer Musik veröffentlicht Ina Müller auch Bücher, mit denen sie dem Plattdeutschen und der norddeutschen Kultur neue Sichtbarkeit verschafft. So schrieb und las sie unter anderem für die traditionsreiche plattdeutsche Hörfunkreihe „Hör mal ’n beten to“ des NDR. Ab 2006 tourte sie mit dem Programm „Ina Müller liest und singt op Platt“ durch Deutschland. In dieser Zeit zog es sie auch ins Fernsehen: Von 2005 bis 2008 moderierte sie unter anderem die Reisedokumentation „Inas Norden“.
Ab 2007 erarbeitete sich Ina Müller mit ihrer eigenen Late-Night-Show „Inas Nacht“ Kultstatus. Bis heute begeistert die 60-Jährige in der Hamburger Kultkneipe „Zum Schellfischposten“ ihr Publikum. Dort empfängt sie prominente Gäste, plaudert und singt mit ihnen – und sorgt damit für beste Unterhaltung zu später Stunde. Für ihr Format wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Deutschen Comedypreis und dem Grimme-Preis.
Ausruhen kommt für Müller nicht infrage: Neben ihrer eigenen Show und verschiedenen Musikprojekten ist sie regelmäßig auch in anderen TV-Formaten zu sehen. Erst im vergangenen Jahr stand sie für die Comedyshow „LOL: Last One Laughing“ von Michael „Bully“ Herbig (57) vor der Kamera. Im November erscheint zudem ihr neues Album „Ina Müller 6.0“, mit dem sie 2026 und 2027 auf Tour gehen wird.
Ina Müller und Johannes Oerding: Eine besondere Liebesgeschichte
Bereits 2009 lernte Ina Müller ihren langjährigen Lebensgefährten Johannes Oerding (43) bei der Arbeit kennen: Der Sänger trat damals in einer Aufzeichnung von „Inas Nacht“ auf. Zwei Jahre später machten sie ihre Beziehung offiziell.
Ihre Liebe galt als unkonventionell, etwa weil die beiden in getrennten Wohnungen lebten. Zum Thema Kinder äußerte sich die Entertainerin einst an ihrem berühmten Kneipentresen: Im Gespräch mit Starkoch Tim Mälzer (54) sagte sie, dass sie nie gern schwanger gewesen wäre. „Bei mir geht das so weit, dass ich nicht in der Lage war, Kinder zu kriegen, weil allein die Vorstellung, dass man schwanger wird…“ Doch anstatt den Satz zu beenden, krümmte sich Müller lediglich wortlos. Auch zur Hochzeit kam es nie. „Eine Hochzeit ist aktuell nicht notwendig. Warum sollten wir etwas ändern, das gut läuft“, erklärte Oerding 2019 im Interview mit „Gala“.
Im Mai 2023 gaben Müller und Oerding nach zwölf gemeinsamen Jahren ihre Trennung bekannt. „Es hat sich in unsere beiden Leben viel verändert und wir gehen schon einige Zeit getrennte Wege“, teilte Oerding über die „dpa“ mit. Man sei weiterhin freundschaftlich verbunden und arbeite nach wie vor gern zusammen. Auch Müller ließ ein ähnliches Statement über ihr Management verbreiten.
Seither ist wieder wenig über Müllers Privat- und Liebesleben bekannt. Und das ist durchaus gewollt. Zwar zeigt sie sich in ihren Songs oft sehr persönlich, doch Interviews meidet sie meist. „Auf der Bühne zu stehen und privat zu sein, finde ich überhaupt nicht schlimm. Schlimm wird es dann, wenn man ein Interview dazu geben muss. Das ist mir oft zu intim“, erklärte sie einmal im Gespräch mit „Planet Interview“. „In vielen Texten ist bereits alles gesagt, sodass ich oft keine Notwendigkeit sehe, mich auch noch in Interviews detailliert dazu zu äußern. Das, was ich mitzuteilen bereit bin, kann man in den Songs nachhören“, so Müller.