Kriminalität: Brandanschlag vorgetäuscht? Urteil erwartet

Der Prozess um einen Wohnhausbrand in Wächtersbach steht vor dem Abschluss. Die Anklage wirft einem Ehepaar Brandstiftung und Betrug vor – mit einem ungewöhnlichen Verdacht.

In dem Prozess um einen mutmaßlich vorgetäuschten Brandanschlag in Wächtersbach (Main-Kinzig-Kreis) wird an diesem Freitag (10.00 Uhr) das Urteil erwartet. Die Anklage lautet auf Brandstiftung, Betrug sowie Vortäuschung einer Straftat. Angeklagt vor dem Landgericht Hanau sind der Hausbesitzer und seine Frau.

Der Wohnhausbrand an Weihnachten 2023 hatte für überregionales Aufsehen gesorgt, weil nach den Löscharbeiten an zwölf Stellen in dem von einer pakistanischen Familie bewohnten Gebäude rechtsextreme Parolen an den Wänden gefunden wurden. Zunächst hatte der Staatsschutz der Polizei wegen eines politischen Verbrechens ermittelt. Doch dann wurden die Ermittler stutzig.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hanau sollen die Angeklagten die Parolen selbst gesprüht haben, um eine falsche Fährte zu legen und von eigenen Straftaten abzulenken. Motiv soll gewesen sein, die Versicherungssumme von 350.000 Euro zu bekommen.