New Orleans: Gefängnis unterläuft „inakzeptabler Fehler“ – nicht der erste Skandal

Vor einigen Wochen erst stand das Gefängnis in New Orleans wegen eines Ausbruchs in den Negativschlagzeilen. Jetzt ist es dort erneut zu einem peinlichen Versäumnis gekommen.

Khalil Bryan saß im Gefängnis, weil er nicht zu einem Gerichtstermin erschienen war. Gegen ihn sollte unter anderem wegen schwerer Körperverletzung mit einer Schusswaffe, häuslicher Gewalt, Kindeswohlgefährdung und Einbruchs Anklage erhoben werden.  

Doch zu einer Verhandlung wird es wohl so bald nicht kommen. Das liegt nicht etwa daran, dass der 30-Jährige sich der Justiz entzogen hat, sondern an dem Gefängnis, in dem er festgehalten wurde.

Wie das Büro des Sheriffs in New Orleans mitteilte, wurde Bryan fälschlicherweise entlassen. Es handle sich um einen „menschlichen Fehler“, erklärte Sheriff Susan Hutson. Nach dem mutmaßlichen Kriminellen wird mit Hochdruck gefahndet.Sheriff

Sheriff bittet Bevölkerung um Entschuldigung

Offenbar schätzt die Polizei Bryan als gefährlich ein: Sie warnt Bürger davor, sich dem Verdächtigen zu nähern. Laut Polizei wurde er in der Vergangenheit bereits unter anderem wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Wer Informationen über seinen Aufenthaltsort besitzt, soll sich schnellstmöglich an den Notruf wenden.

Sichtlich zerknirscht musste Sheriff Hutson den Lapsus auf einer Pressekonferenz öffentlich eingestehen. Sie bat die Bevölkerung um Entschuldigung, die Freilassung sei „ein schwerer Fehler“ gewesen und sie übernehme dafür die volle Verantwortung. Staatsanwalt Jason Williams sprach von einem „beunruhigenden Vorfall“ und einem „inakzeptablen Fehler“. Dadurch sei eine „reale und unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit“ entstanden.

Gefängnis lässt falschen Häftling frei

Khalil Bryan kam frei, weil die Kaution für einen anderen Häftling bezahlt wurde. Dieser Häftling trägt offenbar den gleichen Nachnamen, so kam es zu einer folgenschweren Verwechslung. Nun würden Gespräche mit den diensthabenden Beamten im Gefängnis geführt, erklärte Sheriff Hutson und kündigte disziplinarische Maßnahmen an.

Auf das Gefängnis in New Orleans wirft der Vorfall ein schlechtes Licht. Nicht zum ersten Mal steht die Anstalt in der Kritik. Im Mai waren zehn Häftlinge durch ein Loch in einer Wand entkommen. Einer von ihnen befindet sich immer noch auf der Flucht. Ein Gefängnismitarbeiter wurde daraufhin verhaftet, Sheriff Susan Hutson setzte ihre Kandidatur für eine Wiederwahl aus.

Quellen: ABC News, WWLTV