Erst Wasser geschluckt, jetzt kurz vor einem Rekord: Sportler wollen einen Ausflugsdampfer ziehen – und haben dabei ein Ziel vor Augen.
Fünf Schwimmer möchten ein Ausflugsschiff durch das Bad Zwischenahner Meer ziehen. Das Ziel seien mindestens 250 Meter in 15 Minuten, sagte Initiator Frank Feldhus. „Das wäre Weltrekord. Wir wollen natürlich mehr schaffen.“ Der Versuch soll um 18.00 Uhr starten.
Public Viewing am Ufer
Das Schiff „Bad Zwischenahn“ wiegt nach Angaben der Reederei Ekkenga fast 100 Tonnen. Bei dem Rekordversuch sollen noch bis zu 100 Fahrgäste an Bord sein. Die Sportler werden sich mit reißfesten Seilen an das Schiff binden und in einer V-Formation versuchen, den Ausflugsdampfer durch das Wasser zu ziehen. Ein Kajak fährt zur Orientierung voraus.
Der Versuch wird mit einer Drohne gefilmt und live auf eine Leinwand am Ufer übertragen. „Das ist wie beim Public Viewing“, sagte Feldhus. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer gibt es Getränke, Bratwurst und einen Auftritt eines Seemannschors. „Das hat schon Ausnahmen angenommen, die hätte ich nicht zu träumen gewagt.“
Anfangs schluckten die Schwimmer viel Wasser
Die Idee für die Aktion kam Feldhus vor Jahren durch eine Wette bei „Wetten, dass..?“. In der Sendung bewegten Schwimmer damals ein Schiff innerhalb von drei Minuten um 50 Meter. „Aber für drei Minuten lohnt sich so ein Aufwand nicht“, findet Feldhus. Eine Strecke von mehreren Hundert Metern habe sich bisher niemand vorgenommen. „Es geschieht das erste Mal auf der Welt.“
Die Vorbereitungen dafür laufen seit mehr als einem Jahr. Das Team sei über Freunden und Bekannte zusammengekommen, berichtete der 65-Jährige. „Wir haben erstmal überlegt: Wie können wir sowas überhaupt trainieren?“ Kurzerhand banden sich die Sportler in einem Badesee in der Nähe an Pfeilern fest und probten das Schwimmen gegen Widerstand. „Das ist gar nicht so einfach. Wir haben uns mehrfach verschluckt bei den ersten Versuchen“, erinnert sich Feldhus.
Doch inzwischen habe das Team den Dreh raus, sagte der Extremsportler. „Beim letzten Test waren wir schon richtig gut.“ Jetzt liege es vor allem am Wetter, bis Windstärke fünf sei der Versuch möglich.
Spenden für ein Rollstuhlkarussell
Die Schwimmer wollen mit der Aktion Spenden für eine Förderschule in Oldenburg sammeln. Die Schülerinnen und Schüler im Rollstuhl wünschen sich ein spezielles Karussell und haben dafür selbst schon einen Spendenlauf veranstaltet. „Das hat mich so berührt“, erzählt Feldhus.
Ein solches Rollstuhlkarussell kostet rund 40.000 Euro. Bisher sei etwa die Hälfte der Summe zusammen, schätzt der 65-Jährige. „Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass die Kinder bald ihre Runden drehen können.“