Fledermaustollwut: Tollwutvirus bei Fledermaus nachgewiesen

Infektionen mit der Fledermaustollwut sind äußerst selten. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Was im Zweifel zu tun ist.

Bei einer Fledermaus in Berlin-Charlottenburg ist das Tollwutvirus nachgewiesen worden. Das Tier sei von einer Privatperson gefunden und in eine Tierarztklinik gebracht worden, wo der Test auf Fledermaustollwut durchgeführt worden sei, teilte die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz mit. 

Fledermaustollwut ist nicht zu verwechseln mit Fuchstollwut, aber ebenfalls meldepflichtig. Die Ansteckung mit dem Europäischen Fledermaus-Lyssavirus 1 (EBLV-1) erfolgt durch Kontakt mit dem Speichel infizierter Tiere sowie über Biss- und Kratzwunden. 

Keine Berührung mit bloßen Händen

Die Senatsverwaltung rät daher, verletzte oder erkrankte Fledermäuse, die tagsüber im Freien gefunden werden, nicht mit den bloßen Händen zu berühren. Besser sei es, Gartenhandschuhe oder ein Handtuch zu benutzen. „Kann eine Verletzung der Haut mit den winzigen Zähnen oder Krallen nicht ausgeschlossen werden oder ist ein Kind mit einer Fledermaus unbeaufsichtigt umgegangen, sollte zur Sicherheit möglichst sofort eine ärztliche Beratungsstelle aufgesucht werden.“ 

Trotz des niedlichen Erscheinungsbildes seien „Fledermäuse mitunter wehrhaft und möchten nicht berührt werden“, heißt es in einem Merkblatt der Senatsverwaltung zum Umgang mit aufgefundenen Fledermäusen. Bevor ein Tier aufgehoben werde, könne ein Telefonat mit Fledermaussachverständigen hilfreich sein. 

Infektionen beim Menschen sehr selten

Infektionen beim Menschen sind äußerst selten. In Berlin wurden dem Merkblatt zufolge zwischen Juli 2020 und Juli 2025 drei Infektionen mit dem Virus festgestellt. Es könne nicht sicher gesagt werden, wie weit der Erreger in der Fledermauspopulation tatsächlich verbreitet ist und welche Fledermausarten betroffen sind.