Anschlag auf die Natur: Giftattacke auf Platanen in der Pfalz

In Hessen haben mehrere Baumvergiftungen Schlagzeilen gemacht. Jetzt gibt es auch in der Pfalz einen solchen Fall. Die Polizei tappt im Dunklen.

Unbekannte haben im Rhein-Pfalz-Kreis vier mehr als 100 Jahre alte Platanen vergiftet. „Das waren tolle Bäume. Die hätten wahrscheinlich noch weitere 100 Jahre stehen können“, sagte die Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim, Franziska Tavernier, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der SWR berichtet. 

Die Polizei in Ludwigshafen ermittelt wegen Sachbeschädigung. Die Bäume stehen auf dem Gelände des örtlichen Fußballvereins. Wenn die Bäume gefällt, abtransportiert und neu gepflanzt werden müssten, bezahle das die Gemeinde, sagte Tavernier. Die Täter schadeten also der Allgemeinheit. 

Täter legten bei einem Baum nochmal nach

Bereits Anfang Mai seien im Wurzelbereich der Platanen Löcher gebohrt und ein starkes Pflanzenschutzmittel eingebracht worden, sagte Tavernier. Drei der Bäume sehe man die Folgen in den Kronen deutlich an. Die vierte Platane habe noch relativ gut ausgesehen. Dies scheine den oder die Täter gestört zu haben, jedenfalls sei an diesem Baum Ende Juli erneut ein Loch gebohrt worden. 

Die Polizei hat nach eigenen Angaben noch keine heiße Spur. Die Löcher seien recht groß. „Da war kein Akkuschrauber im Einsatz“, sagte ein Sprecher. Ob es einen Zusammenhang zu ähnlichen Giftattacken auf Bäume in Hessen gebe, sei unklar. 

Schon mehrere Angriffe in Hessen

Im südhessischen Riedstadt-Goddelau waren kürzlich acht Eichen, ein Walnussbaum und eine Rosskastanie mit einem Herbizid vergiftet worden. Die Chemikalie gelangte nach Angaben der Stadt auch dort über gebohrte Löcher in die Stämme. Ähnliche Fälle von Baumvergiftungen hatte es zuvor auch in Frankfurt, Limburg, Butzbach und Bad Hersfeld gegeben. Von den Tätern fehlt auch noch jede Spur.