Die Strecke München-Prag gilt als herausfordernd, weil die technischen Voraussetzungen schwierig sind. Bayern und Tschechien unternehmen jetzt einen neuen Anlauf zur Verbesserung.
Auf der 440 Kilometer langen Bahnstrecke von München nach Prag sollen von 2031 an neue, modernere Züge verkehren. Eine erste Ausschreibung, mit dem Ziel, von 2028 an neue Fahrzeuge einzusetzen, war gescheitert. Beide Länder hoffen auf EU-Fördermittel.
„Die Direktverbindung zwischen München und Prag ist das Rückgrat des bayrisch-tschechischen Zugverkehrs und braucht eine langfristige und fahrgastorientierte Perspektive. Deswegen haben wir uns nicht entmutigen lassen und intensiv an einem neuen Weg gearbeitet“, sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU).
Verglichen mit der vorherigen Ausschreibung sollen vor allem Änderungen bei den Rangierverfahren, beim Personalbedarf und Catering Einsparungen erbringen. Die neuerliche Ausschreibung soll Ende des Jahres beginnen, mit einem Zuschlag wird frühestens Mitte 2027 gerechnet. Derzeit wird die Verbindung auf bayerischer Seite von der Länderbahn und auf tschechischer Seite von der tschechischen Staatsbahn bedient.
Technisch schwierig
Die technischen Voraussetzungen auf der Strecke sind schwierig. Züge müssen nicht-elektrifizierte Abschnitte passieren und für drei unterschiedliche Stromsysteme bei Passagen mit Oberleitung ausgelegt sein. Auf tschechischer Seite ist die Verbindung eine Strecke des Fernverkehrs, auf bayerischer Seite eine Nahverkehrsverbindung.
Andere deutsche Metropolen sind bereits ab nächstem Jahr besser mit der Goldenen Stadt verbunden. Von Prag gibt es ab Mai nächsten Jahres eine Direktverbindung nach Kopenhagen, mit Halt in Dresden, Berlin und Hamburg.