Anna-Carina Woitschack: Dschungelcamp war „ein einmaliges Abenteuer“

Anna-Carina Woitschack blickt im Interview auf das RTL-Dschungelcamp zurück. Wie hat sie die Zeit in Australien geprägt?

Anna-Carina Woitschack (32) veröffentlicht am 22. August ihr neues Album „Abenteuerlust“. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät die Sängerin und Ex-„DSDS“-Kandidatin, warum ihr neues Werk zu ihrer aktuellen Stimmungslage passt, wie sie auf das Abenteuer Dschungelcamp zurückblickt und welchen Kollegen in der Schlagerbranche sie besonders schätzt.

Ihr neues Album heißt „Abenteuerlust“. Sind Sie selbst sehr abenteuerlustig – oder würden Sie es gern mehr sein?

Anna-Carina Woitschack: Für mich ist das ganze Leben ein riesiges Abenteuer. Gerade in meinem Leben ist in den letzten Jahren wirklich nie Langeweile aufgekommen. Es passiert ständig etwas Neues, und ich habe das Gefühl, dass jede Phase etwas Spannendes mit sich bringt.

Was waren bisher Ihre größten Abenteuer?

Woitschack: Definitiv war das Dschungelcamp in diesem Jahr eines der größten. Dort kommt man an seine absoluten Grenzen – körperlich und mental. Es ist ein Abenteuer, das man in keinem Reisebüro buchen kann. Diese Erfahrung war wirklich einmalig und bleibt unvergesslich.

Auf dem Album gibt es keine klassischen Balladen, sondern energiegeladene Songs. Spiegelt das Ihre aktuelle Stimmung wider?

Woitschack: Ja, absolut. Es ist tatsächlich mein erstes Album ganz ohne Balladen. Das passt einfach perfekt zu meiner derzeitigen Lebensphase, in der ich voller Energie bin. Die Songs sind Stück für Stück so entstanden, und diesmal war kein Platz für etwas Melancholisches. Stattdessen wollte ich ausschließlich lebensfrohe, positive Titel aufnehmen – so wie ich mich im Moment fühle.

Ein halbes Jahr ist seit dem Dschungelcamp vergangen. Inwiefern hat Sie diese Erfahrung geprägt?

Woitschack: Sehr. Wie schon gesagt, war es eines der größten Abenteuer meines Lebens. Man verzichtet dort 16 Tage lang auf vieles, was im Alltag selbstverständlich ist: gutes Essen, genügend zu trinken, den Kontakt zu den Liebsten. Dazu kommen Kälte, Nässe, Schlafentzug und die psychische Belastung. Diese Erfahrung hat mir noch einmal deutlich gemacht, wie viel man eigentlich schaffen kann, wenn man muss.

Wie fielen die Reaktionen auf Ihre Teilnahme aus?

Woitschack: Natürlich gab es gemischte Meinungen – das war mir im Vorfeld klar, denn das Dschungelcamp polarisiert. Aber tatsächlich war das Feedback überwiegend sehr positiv. Viele Fans haben mich auf dieser Reise begleitet, mich unterstützt und mich lange im Camp gehalten. Am Ende wurde es Platz sieben, worüber ich mich sehr gefreut habe. Mit vielen Mitcampern stehe ich bis heute in Kontakt – über Social Media, aber auch persönlich. Erst vor Kurzem war Pierre Sanoussi-Bliss bei einem meiner Konzerte in Berlin.

Gibt es Mitcamper, die Sie lieber nicht wiedersehen möchten?

Woitschack: Im Großen und Ganzen waren mir die meisten sympathisch. Aber es ist natürlich wie im wahren Leben oder im Arbeitsalltag: Es gibt Kollegen, mit denen arbeitet man einfach nur gut zusammen – und andere, mit denen man danach vielleicht auch noch auf ein Feierabendgetränk geht.

Würden Sie an einem „Legenden-Dschungelcamp“ teilnehmen?

Woitschack: Ob ich schon eine Dschungelcamp-Legende bin, bezweifle ich (lacht). Für mich war es ein einmaliges Abenteuer, und ich habe dort meine Ängste ganz neu kennengelernt. Mir war vorher gar nicht bewusst, dass ich so ausgeprägte Platz- und Höhenangst habe. Sollte ich jemals noch einmal teilnehmen, müsste ich mich diesen Ängsten im Alltag erst einmal stellen.

Kürzlich haben Sie mit Jay Khan das Duett „Sie, Du & Ich“ veröffentlicht. Was schätzen Sie besonders an ihm?

Woitschack: Jay ist nicht nur ein geschätzter Kollege, sondern inzwischen auch ein guter Freund. Er ist ein Mensch, der polarisiert – umso neugieriger war ich, wie er wirklich ist. Hinter den Kulissen ist er sehr herzlich, zielstrebig, kreativ und musikalisch. Er schreibt viele Songs selbst und steckt viel Liebe ins Detail. Als er mir das Demo zu „Sie, Du & Ich“ vorspielte, war ich sofort begeistert – das war genau der Song, den wir gemeinsam aufnehmen mussten.

Welche Kollegen schätzen Sie in der Schlagerbranche am meisten – und warum?

Woitschack: Ich habe einen sehr guten Draht zu meinem „Verräterkollegen“ Vincent Groß. Wir sehen uns regelmäßig bei Events und stehen auch privat in engem Kontakt. Er ist einer der loyalsten und herzlichsten Kollegen, die ich kenne. Außerdem schätze ich Legenden wie Bata Illic sehr. Er ist für mich ein Vorbild, weil er seit so vielen Jahren erfolgreich ist und dabei authentisch geblieben ist.

Im Sommer und Herbst sind Sie wieder viel unterwegs. Wie gehen Sie mit der Trennung von Ihren Liebsten um – besonders von Ihrem Vater, der an Krebs erkrankt ist?

Woitschack: Natürlich ist man rund um ein Album sehr viel unterwegs – und ich empfinde es als großes Privileg, das tun zu dürfen. Gerade in der heutigen Zeit ist das nicht selbstverständlich. Dazu gehört ein motiviertes Team, viele Menschen, die meinen Traum mitleben und mich unterstützen. Ich bin dankbar, so viele Auftritte zu haben, und versuche gleichzeitig, die Zeit mit meinen Liebsten nicht zu kurz kommen zu lassen. Oft verbinden wir beides – meine Eltern sind regelmäßig bei Konzerten dabei, und mein Vater konnte auch bei den letzten Auftritten wieder mitreisen. Beruf und Privatleben sind für mich ohnehin nicht streng getrennt: Ich lebe meinen Beruf mit Herzblut, und das kann man nicht einfach „abschalten“.

Planen Sie nach der Albumveröffentlichung eine Pause?

Woitschack: Ja, kurz. Zusammen mit meinem Freund werde ich ein paar Tage in Italien verbringen, einfach Land und Leute genießen. Danach geht es gleich weiter: Es stehen eine Weihnachtstour und viele Open-Air-Auftritte an. Bei mir wird es nicht langweilig – nach dem Album ist vor dem nächsten Projekt.