Kein Grand Prix seit 2020: Formel-1-Boss zu Deutschland-Rennen: „Sind gesprächsbereit“

Die Formel 1 boomt. Es gibt mehr Bewerber als Rennen im Kalender, aber in Deutschland sind die Finanzen ein Problem. Kann sich das bald ändern?

Formel-1-Boss Stefano Domenicali (60) steht einer Rückkehr der Motorsport-Königsklasse mit einem Grand Prix nach Deutschland offen gegenüber. „Geld ist vorerst zweitrangig. Es geht primär darum, dass wir wissen, mit wem wir überhaupt sprechen müssen. Wir sind gesprächsbereit“, sagte der Italiener in einem „Sport Bild“-Interview.

Zwar gibt es derzeit keinerlei Anzeichen, dass es hierzulande schon bald wieder einen WM-Lauf geben wird, trotzdem sagte Domenicali: „Deutschland ist Deutschland und gehört damit zur Formel 1. Wenn also jemand ernsthaftes Interesse hat, wird er einen Weg finden, mich zu kontaktieren.“ Klar sei für den ehemaligen Ferrari-Teamchef und Vertrauten von Rekordweltmeister Michael Schumacher aber auch: „Die Zeit drängt. Es gibt eine lange Warteliste von Firmen und sogar Ländern mit ihren Premierministern und Königen, die unbedingt ein Rennen wollen.“

Hockenheimring und Nürburgring fehlen weiter im Kalender

Die Motorsport-Königsklasse erlebt auf der ganzen Welt einen beeindruckenden Boom, an Deutschland geht dieser Trend aber weiter vorbei. Während Bewerber Schlange stehen, um einen Grand Prix auszurichten, fehlen im bereits veröffentlichten Rennkalender für 2026 auch weiterhin der Hockenheimring oder der Nürburgring. Grund dafür sei vor allem auch die hohe Antrittsgage von umgerechnet rund 35,5 Millionen Euro. Diese sei in Deutschland nicht refinanzierbar, hieß es zuletzt von mehreren Seiten immer wieder.

Insgesamt gab es bislang 79 Formel-1-Rennen auf deutschem Boden, das letzte 2020 auf dem Nürburgring, aber auch nur als Ersatzveranstaltung wegen der Corona-Pandemie. Ein Jahr zuvor machte Mercedes als Titelsponsor den bislang letzten WM-Lauf in Hockenheim möglich.