Kühe ruhig führen, ohne sie zu stressen – das können Landwirte im Harz lernen. Ein Seminar zeigt, wie Mensch und Tier besser miteinander kommunizieren können.
Kühe stressfrei von der Weide treiben oder sie bei medizinischen Untersuchungen ruhig halten – darum ging es bei einem Seminar im Harz-Ort Tanne. Landwirte lernten dort, wie sie sicher und ruhig mit Rindern kommunizieren und Herden besser führen können. „Je effizienter ich mit den Tieren arbeite, je weniger Arbeitskräfte brauche ich“, sagt Seminarleiter Philipp Wenz aus Mirow (Mecklenburg-Vorpommern). Es sei immer von Vorteil, Aufregung bei den Tieren zu reduzieren, die Tiere seien dann gesünder. Dabei gebe es immer wieder Situationen, wie medizinische Untersuchungen, wo bei den Tieren Stress ausgelöst werde. „Das Leben ist kein Ponyhof.“
Das Geheimnis, Tiere zu verstehen
Nach Angaben der veranstaltenden Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Iden geht es bei dem Seminar um die Low-Stress-Stockmanship-Methode. Diese habe Seminarleiter Wenz in den USA kennengelernt. Gearbeitet wird mit dem Harzer Roten Höhenvieh von Brockenbauer Uwe Thielecke. Unter anderem gehe es um Methoden des Verladens und des Treibens. Auch um Sinneswahrnehmung von Rindern soll es gehen, hieß es.
Wenz vermittelt nach eigenen Angaben seit 2008 Praxiswissen zur Methode unter anderem an Landwirte, Züchter, Klauenpfleger, Tierärzte und Tiertransporteure.