Bildungspolitik: CDU will Handyverbot an Schulen bis zur Oberstufe

Handys im Unterricht sind umstritten. Die CDU in Niedersachsen will neue Regeln für die Schulen. Das Ziel: mehr Konzentration und weniger Ablenkung.

Geht es nach der CDU in Niedersachsen, sollten Handys an Schulen bis zur Oberstufe tabu sein. Auf ihrem Landesparteitag in Osnabrück verabschiedete die Partei dazu einen Leitantrag.

Der Landtagsabgeordnete Christian Fühner verwies auf wachsenden Druck auf die Schüler durch soziale Medien und mangelnde Konzentration im Unterricht. „Wir erleben, dass immer mehr Kinder Konzentrationsstörungen haben, dass die Abhängigkeit vom Display eine enorme Bedeutung gewonnen hat“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Schulen müssten Räume bieten, um „Ruhe von dem Handy“ zu haben.

Für die Oberstufe solle es dagegen mehr Eigenverantwortung geben. „Gerade in der Vorbereitung aufs Abitur haben Schülerinnen und Schüler schon eine gewisse Reife“, sagte Fühner.

Die rot-grüne Landesregierung lehnt pauschale Handyverbote ab. Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) setzt stattdessen auf Empfehlungen für die Schulen, anhand derer diese weiter selbst über den Umgang mit Handys entscheiden.

Neben dem Handyverbot fordert die CDU eine generelle Kurskorrektur in der Bildungspolitik, etwa mit verbindlichen Sprachtests für Vierjährige und der Möglichkeit von Aufnahmetests an den Gymnasien. „Die Unzufriedenheit im Bereich Kita und Schule ist sehr, sehr hoch, und sie wird immer größer“, sagte Fühner. Die Tests sollten helfen, Förderbedarfe frühzeitig zu erkennen – nicht, um Druck zu erhöhen, sondern um Kinder gezielter zu unterstützen.