Arbeitslosigkeit: Langzeitarbeitslose erhalten gezielten Beistand

Je geringer die Qualifikation, desto schlechter die Chancen auf den Arbeitsmarkt. Menschen, die schon lange keine Job mehr haben, sind auf besondere Unterstützung angewiesen.

Die Bundesagentur für Arbeit in Sachsen will Langzeitarbeitslose weiter gezielt unterstützen. „Der Erfolg auf dem Arbeitsmarkt hängt maßgeblich von der Qualität der Bildung und Qualifikation ab: Je geringer die Qualifikation, desto schlechter sind die Arbeitsmarktchancen der Menschen und umso höher ist ihre Arbeitslosenquote“, stellte die Agentur klar. Fachkräfte mit einem Berufsabschluss und Akademiker seien deutlich seltener von Arbeitslosigkeit und damit auch von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen als Menschen ohne beruflichen Abschluss. 

Vielfältige Unterstützung für Betroffene

Als langzeitarbeitslos wird man eingestuft, wenn man ein Jahr und länger als arbeitslos gemeldet ist. Betroffene werden von den Jobcentern intensiv beraten und bei der Vermittlung begleitet. Nach Angaben der Arbeitsagentur können sie Qualifikationen durch Weiterbildungen und Umschulungen erwerben. Für Vorstellungsgespräche und Bewerbungsmappen werden die Kosten übernommen. Auch Probearbeit und ein Coaching zur Integration in das Unternehmen wird organisiert. 

Unternehmen erhalten Zuschüsse bei Einstellung Betroffener 

Unternehmen, die Langzeitarbeitslose einstellen, können Lohnkostenzuschüsse in Höhe von 75 Prozent beziehungsweise 50 Prozent des Arbeitsentgelts für die Dauer von zwei Jahren erhalten. Auch Zuschüsse für Weiterbildungskosten bei Qualifizierung während der Beschäftigung sind möglich. Voraussetzung ist die Einstellung von Personen, die mindestens zwei Jahre arbeitslos sind, in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Im vergangenen Jahr waren 50.455 Menschen in Sachsen als langzeitarbeitslos gemeldet. Eine aktuelle Studie der Diakonie beleuchtet die schwierige Situation Betroffener.