Mexikanische Präsidentin fordert Verteilung von Vermögen von Drogenboss an arme Mexikaner

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hat die US-Behörden zur Übergabe des konfiszierten Vermögens des verurteilten mexikanischen Drogenbosses Ismael „El Mayo“ Zambada an Mexiko aufgerufen. „Sollte die US-Regierung Kapital wiederbeschaffen, würden wir sie darum bitten, es an Mexiko für die ärmsten Menschen zu geben“, sagte Sheinbaum am Mittwoch vor Journalisten in Mexiko-Stadt.

Der in den USA inhaftierte Zambada hatte sich am Montag vor Gericht des Mordes und Drogenhandels schuldig bekannt. Der Mitbegründer des berüchtigten Sinaloa-Kartells muss damit nach Angaben der US-Justizministerin Pam Bondi den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. Außerdem stimmte Zambada zu, dass die US-Behörden 15 Milliarden Dollar (rund 12,8 Milliarden Euro) an Wert beschlagnahmen, die er durch Drogengeschäfte angehäuft hatte. Dieses Vermögen will Sheinbaum nun an Mexikos Arme verteilen.

Zambada war im Juli 2024 in der texanischen Grenzstadt El Paso festgenommen worden, nachdem er dort gemeinsam mit einem Sohn von Sinaloa-Mitgründer Joaquín „El Chapo“ Guzmán in einem Privatflugzeug gelandet war. Zambada sagte danach aus, er sei in eine Falle gelockt, entführt und mit Gewalt in das Flugzeug gezwungen worden.

Der häufig als „El Mayo“ bezeichnete Zambada hatte in den 90er Jahren zusammen mit dem ebenfalls in den USA inhaftierten „El Chapo“ Guzmán das Sinaloa-Kartell gegründet. Jahrzehntelang konnte er den Fahndern entwischen, die USA hatten ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar ausgesetzt.

Sein einstiger Komplize „El Chapo“ verbüßt in den USA eine lebenslange Haftstrafe wegen Drogenhandels, Geldwäsche und Waffendelikten. Nach dessen Auslieferung 2016 an die USA hatten seine Söhne die Führung des Kartells übernommen.