Sie haben dem FC Bayern München einen großen Kampf geboten und nur knapp verloren. Daraus will der SV Wehen Wiesbaden nun viel mentale Kraft für die anstehenden Liga-Spiele ziehen.
Nach dem großen, aber letztlich glücklosen Kampf gegen den FC Bayern München hat der SV Wehen Wiesbaden viel Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben in der 3. Liga geschöpft. „Wir können unglaublich stolz sein. Wir können das auf jeden Fall in die Saison mitnehmen. Wir haben harte Spiele vor uns. Wir haben gezeigt, was wir imstande sind zu leisten. Die Motivation und Freude nehmen wir mit“, sagte Doppeltorschütze Fatih Kaya nach der 2:3-Niederlage in der ersten DFB-Pokalrunde gegen den deutschen Meister.
Er selbst freue sich über seine zwei Tore, die etwas Besonderes seien. „Aber ich hätte lieber die nächste Runde mitgemacht“, sagte der 25-Jährige. Sein Anschlusstreffer hatte die, die es mit den Hessen hielten, wachgerüttelt. Plötzlich wankte der große Favorit. Der SVWW nutzte das Momentum. Als schließlich der Ausgleich fiel und Florian Stritzel sogar noch einen Elfmeter von Superstar Harry Kane hielt, war die Euphorie groß.
Besonders die nicht gerade von zahlreichen Fans verwöhnten SVWW-Spieler genossen die lautstarke Atmosphäre in der mit 12.500 Zuschauern ausverkauften Brita Arena, wo sich selten mehr als 5.000 Beobachter einfinden. „So etwas hätte ich gern öfter. Das wäre sehr schön, wenn man das in der Liga auch hätte. Die Emotionen von der Tribüne tragen natürlich auch einen als Spieler und das lässt einen auch noch einmal ein bisschen über den Punkt gehen“, sagte Stritzel.
Während der SVWW im ersten Durchgang laut Coach Nils Döring ein bisschen mit „Handbremse“ und „zu großem Respekt“ gespielt hätte, nahm der Gastgeber danach sein Herz in die Hand und wuchs über sich hinaus – leider ohne Happy End für den Underdog.
„Im ersten Moment war es eine riesige Enttäuschung, nun überwiegt der Stolz. Eine Minute hat gefehlt. Ich hätte es den Jungs so unfassbar gegönnt, dass sie sich belohnen“, sagte Döring. Für ihn und sein Team geht es bereits am Sonntag (16.30 Uhr/MagentaSport) beim 1. FC Schweinfurt 05 weiter.