„Let Them“-Theorie: Ist das der Weg zu einem glücklichen Leben?

Manchmal sind es die kleinen Erwartungen an andere, die uns runterziehen. Mit der „Let Them“-Theorie können wir loslassen.

Manchmal rauben uns Menschen, Erwartungen oder kleine Alltagskonflikte unnötig Energie. Wir ärgern uns über Freunde, die uns nicht einladen, über Kollegen, die anders handeln, als wir es und wünschen, oder über Bekannte, die uns mit ihrem Verhalten enttäuschen. Genau hier setzt die „Let Them“-Theorie an: Sie rät, andere so sein zu lassen, wie sie sind, und den eigenen Fokus auf das zu richten, was einem selbst guttut. Auf den ersten Blick wirkt die Idee simpel – doch gerade das macht sie für viele Menschen so wirksam.

Was genau bedeutet „Let Them“?

Die Theorie wurde von US-Bestsellerautorin Mel Robbins populär gemacht. Ihr Ansatz ist simpel: Statt Energie in Ärger, Grübeln oder Kontrollversuche zu stecken, geht es darum, Akzeptanz zu üben. Nach dem Motto: Die Freude haben einen nicht zu einem Treffen eingeladen? Lass sie. Jemand verhält sich distanziert oder zeigt Desinteresse? Lass ihn.

So verschiebt sich der Fokus vom Verhalten anderer auf das eigene Handeln und die eigene Zufriedenheit.

Warum wirkt das befreiend?

Der Kern der „Let Them“-Theorie liegt in einem altbekannten psychologischen Prinzip: Wir können das Verhalten anderer nicht kontrollieren – nur unsere Reaktion darauf. Wer diese Erkenntnis verinnerlicht, spart nicht nur Nerven, sondern gewinnt auch Freiheit.

Die Auswirkungen: Weniger Druck, mehr Selbstbestimmung und innere Ruhe. Wir hören auf, Erwartungen an andere zu knüpfen. Statt anderen hinterherzulaufen, richten wir unser Leben nach eigenen Werten aus. Wer akzeptiert, dass Menschen sich so verhalten, wie sie wollen, schafft Distanz zu unnötigem Drama.

Kritik an der „Let Them“-Theorie

Natürlich bedeutet „Let Them“ nicht, alles schweigend hinzunehmen. In engen Beziehungen oder am Arbeitsplatz braucht es weiterhin Kommunikation, Kompromisse und Grenzen. Die Theorie ist eher ein Werkzeug für Situationen, in denen wir ohnehin keine Kontrolle haben oder in denen das Festhalten mehr Schaden als Nutzen bringt.

Der Schlüssel zu einem glücklicheren Leben?

Studien zur positiven Psychologie zeigen: Gelassenheit und Akzeptanz gehören zu den Faktoren, die das Wohlbefinden steigern. Die „Let Them“-Theorie liefert dafür eine alltagstaugliche Erinnerung. Indem wir loslassen, was uns nicht dient, schaffen wir Platz für das, was wirklich wichtig ist – Menschen, die uns wertschätzen, und Tätigkeiten, die uns erfüllen.