Nach Firmenpleiten gehen die Gläubiger in der Regel nahezu leer aus. Die Insolvenz des Traditionsunternehmens SportScheck verläuft für die Gläubiger vergleichsweise glimpflich.
Die Pleite der Einzelhandelskette SportScheck nimmt für die Gläubiger ein vergleichsweise glimpfliches Ende: Sie erhalten annähernd zwei Drittel ihres Geldes zurück, wie Insolvenzverwalter Axel Bierbach mitteilte. Bei der SportScheck Stationär GmbH, die auch Filialen unter dem Dach von Karstadt Sports betrieb, liegt die Quote bei 62 Prozent. Die Gläubiger des Onlinehändlers SportScheck GmbH bekommen 62 Prozent. Mehrere Medien berichteten darüber.
Großteil der Filialen erhalten geblieben
Das Münchner Traditionsunternehmen war zuletzt Teil von Karstadt und damit in den Strudel der Pleite des österreichischen Immobilieninvestors René Benko geraten. Im November 2023 meldete SportScheck Insolvenz an, bereits wenige Monate später übernahm die italienische Sporthandelskette Cisalfa das Unternehmen, 26 der 34 Filialen blieben erhalten. Geschlossen wurde unter anderem das einstige Mutterhaus in München. Die übliche Quote bei Insolvenzverfahren liegt im einstelligen Prozentbereich.
Auch Mitarbeiter bekommen Geld zurück
Dass es bei SportScheck besser für die Gläubiger lief, liegt nach Angaben des Insolvenzverwalters unter anderem an der reibungslosen Übernahme. „Maßgeblich war auch, dass durch die Fortführung der meisten Häuser und die schnelle Neuvermietung des aufgegebenen Standorts von SportScheck am Stammsitz in München der Schaden der Vermieter viel geringer war als zunächst angenommen“, erläuterte der Insolvenzverwalter.
Von den Ausschüttungen profitieren demnach auch rund 1050 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wegen ihrer Gehaltseinbußen ebenfalls Forderungen angemeldet hatten. Bierbach stellt für 2026 eine weitere – und letzte – Auszahlung in Aussicht.