Idylle oder Ärgernis? Ein paar Gänse, Enten und Hühner bringen in Marienhafe die Nachbarschaft gegeneinander auf – und haben inzwischen Tausende Unterstützer im Internet mobilisiert.
Im Garten von Ludwig Smidt schnattern Gänse, Enten laufen hinter ihren Küken her, dazwischen picken Hühner – ländliche Szenen mitten in Marienhafe. Doch die Tierhaltung des Mannes im Landkreis Aurich ist umstritten. Nach einer Beschwerde prüft der Kreis, ob die Tiere verschwinden müssen, wie die Verwaltung mitteilte.
Unterstützung bekommt Smidt durch eine Petition, die inzwischen mehr als 66.000 Menschen unterschrieben haben. Darin heißt es, der 81-Jährige halte seit Jahrzehnten Tiere. Sie seien für ihn sein „Lebensinhalt“, so die Initiatorin, eine Nachbarin. Rund 50 direkte Nachbarn hätten demnach schriftlich erklärt, dass sie sich nicht gestört fühlen, sondern die Tiere als Bereicherung empfinden. Unterstützer sprechen von einer „kleinen landwirtschaftlichen Oase“.
Beschwerden wegen Lärm und Geruch
Einige Nachbarn sehen das anders: Sie halten Geräusche und Gerüche der Tiere für unzumutbar und warnen vor Gesundheitsgefahren. Der Landkreis kündigte an, den Fall zu prüfen und betonte, das Wohngebiet diene „vorwiegend dem Wohnen“ und die Bewohner hätten einen hohen Schutzanspruch. Eingeschritten werde aber nur, wenn die Tierhaltung baurechtlich unzulässig sei und eine erhebliche Beeinträchtigung vorliege. Ziel sei eine einvernehmliche Lösung.