Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat angesichts der verheerenden Waldbrände mangelhafte Präventionsmaßnahmen vonseiten der Politik eingeräumt. „Wir hatten eine eindeutig unzureichende Präventionspolitik“, sagte Sánchez am Montag in Madrid bei der Vorstellung eines „Nationalen Pakts gegen den Klimanotstand“. Der Regierungschef verwies dabei auf fehlende Präventionspläne, Feuerwehrleute, Forstarbeiter und Prognoseinstrumente für den Kampf gegen die Flammen.
Seit Ende Juli waren bei den Feuern in Spanien vier Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des europäischen Waldbrand-Informationssystems Effis wurde in Spanien eine Rekordzahl von mehr als 400.000 Hektar Land zerstört. Die Regionen Galicien, Kastilien und León sowie Extremadura waren am stärksten betroffen. Zeitweise wüteten dutzende Brände gleichzeitig, am Samstag gab es nach Behördenangaben noch sieben aktive Waldbrände. Einsatzkräften aus anderen EU-Ländern hatten die Löscharbeiten in Spanien unterstützt.
Die Art von Bränden, die in Spanien riesige Flächen verwüsteten, „werden nicht im Sommer gelöscht, sondern im Winter und im Herbst“, sagte Sánchez. In Zukunft müsse „jeden Tag des Jahres daran gearbeitet werden, dass wir bei Einsetzen dieser hohen Temperaturen“ besser vorbereitet seien als in diesem Jahr. Jetzt müsse gemeinsam gehandelt werden, damit der kommende Sommer „kein neues Unglück“ bringe.
Die Iberische Halbinsel ist stark vom menschengemachten Klimawandel betroffen, der laut Experten Hitzewellen und längere Dürren verursacht, die Vegetation austrocknet und so Waldbrände begünstigt.