Tat im Drogenwahn: Messerattacke in Wohnheim – Angeklagter gesteht

Cannabis, Verfolgungsangst, ein Messer: Der Angeklagte gesteht vor Gericht, doch vieles bleibt dennoch unklar. Das Opfer überlebte nur knapp.

In einem Prozess um lebensgefährliche Messerstiche in einem Studierendenwohnheim in Darmstadt hat der Angeklagte die Tat grundsätzlich eingeräumt. Über seinen Verteidiger ließ er zum Prozessauftakt vor dem Landgericht aber erklären, dass er sich an die Tat unter Einfluss von Drogen nicht vollständig erinnere. Dem Mann wird unter anderem versuchter Totschlag vorgeworfen.

Laut Staatsanwaltschaft hatte der 27 Jahre alte Ingenieur, der im IT-Support arbeitete, in einer Anlage mit Apartments und Studierendenwohnungen in der Darmstädter Weststadt gewohnt. An einem Tag Ende November 2024 soll er laut Anklage mit Bekannten Cannabis geraucht und dabei Verfolgungsängste entwickelt haben. Er habe sein Apartment verlassen und bei anderen Wohnungen geklopft und geklingelt. Dabei gelang es ihm laut der 23 Jahre alten Geschädigten in deren Wohnung einzudringen, in der sie auf ihren Freund wartete, der dort wohnte. Nachdem der Angeklagte seine Ängste geschildert hatte, rief die Frau noch unbedrängt telefonisch die Polizei.

Aber dann habe der Mann sie plötzlich gewürgt, so die Zeugin, und etwas später mit vier Stichen in den Rücken lebensgefährlich verletzt. Die inzwischen eingetroffenen Polizeistreifen brachen die Wohnungstür auf und nahmen den Mann im Flur fest, der ein Messer an die Kehle der Frau gehalten habe. Der Prozess wird am 9. September fortgesetzt.