DAK-Studie: Fast zwei Drittel der Schulkinder sind regelmäßig erschöpft

Fast zwei Drittel der Schulkinder der Klassen fünf bis zehn fühlen sich einer Studie zufolge erschöpft. 65 Prozent der Schüler leiden mindestens jede Woche unter Erschöpfungszuständen, wie die Krankenkasse DAK am Dienstag in Hamburg mitteilte. Darüber hinaus leidet rund ein Drittel der Schulkinder mehrmals pro Woche unter Schlafproblemen (30 Prozent), fast ein Sechstel (18 Prozent) wird öfter pro Woche von Kopfschmerzen geplagt. 

Wie das DAK-Präventionsradar weiter zeigt, ist etwa jedes sechste Schulkind der Klassen fünf bis zehn traurig oder zeigt andere depressive Symptome. Als „alarmierend“ bezeichnete die Kasse vor allem die Situation der Mädchen: Mehr als ein Viertel von ihnen zeigt demnach Symptome wie Niedergeschlagenheit und häufiges Weinen. Mädchen seien mit 27 Prozent fast viermal so häufig betroffen wie Jungen mit sieben Prozent. 

Besonders gefährdet seien Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren mit niedrigem Sozialstatus – mit 43 Prozent geben sie demnach am häufigsten an, oft traurig oder niedergeschlagen zu sein.

Einsamkeit ist der Studie zufolge ebenfalls besonders für Mädchen ein Problem. 41 Prozent der Schülerinnen fühlen sich oft allein und haben das Gefühl, keine Freunde zu haben. Bei den Jungen sind es zum Vergleich 25 Prozent.

„Es ist erschreckend, wie stark junge Menschen psychisch belastet sind“, erklärte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Der Studie zufolge seien vor allem Mädchen und Jungen ohne eine ausgeprägte Gesundheitskompetenz häufiger erschöpft, traurig oder einsam. Deshalb bestehe „dringender Handlungsbedarf“, erklärte Storm.

Laut DAK-Präventionsradar zeigen 84 Prozent der Schulkinder der Klassen fünf bis zehn nur eine niedrige oder moderate Gesundheitskompetenz. Sie können daher nur eingeschränkt Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen.

Lediglich 16 Prozent zeigen demnach eine hohe Gesundheitskompetenz. Sie fühlen sich in der Lage, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Diese Kinder und Jugendlichen interessieren sich besonders für Gesundheitsthemen und sind motiviert, ihr Wissen etwa über ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, Sport und Bewegung zu erweitern.

Für das DAK-Präventionsradar wurden im Schuljahr 2024/2025 mehr als 26.500 Schülerinnen und Schüler befragt. Daran beteiligt waren 116 Schulen in 14 Bundesländern.