Der Schaden geht in die Millionen: Als Mitglieder einer Bande von Luxusautodieben sollen zwei Männer es in Hamburg auf teure SUVs und Sportwagen abgesehen haben. Nun stehen sie vor Gericht.
Vor der Großen Strafkammer des Hamburger Landgerichts hat der Prozess gegen zwei mutmaßliche Mitglieder einer internationalen Bande von Luxusautodieben begonnen. Den 25 und 44 Jahre alten Männern wird gemeinschaftlicher schwerer Bandendiebstahl mit Millionenschaden vorgeworfen.
Bei der Anklageverlesung zum Prozessauftakt listete die Staatsanwältin mehr als 20 Fälle auf, in denen zumeist Land-Rover-SUVs von Jaguar und 911er-Porsche-Modelle von den Angeklagten gestohlen oder manipuliert worden seien. Der Zeitwert der Wagen lag meist bei 100.000 Euro, teils auch deutlich darüber.
Insgesamt geht die Staatsanwaltschaft von einem Schaden in Höhe von rund zwei Millionen Euro aus. Ziel sei es gewesen, die gestohlenen Fahrzuge im Ausland abzusetzen.
Autodiebe sollen „auf Bestellung“ gearbeitet haben
Die Anweisungen, welche Autos sie stehlen sollen, erhielten die beiden Diebe von einem ebenfalls für die Bande tätigen „Logistiker“, wie es in der Anklage heißt.
Sie hätten die Luxusautos teils mit GPS-Sendern versehen, um ihren Standort verfolgen zu können. Außerdem hätten die Männer die Fahrzeugbatterien abgeklemmt und die Steuergeräte ausgebaut, um die Sicherheitsfunktionen der Autos zu umgehen. Dann seien neue Schlüssel programmiert worden, um mit den Wagen davonfahren zu können – zumeist zu Zwischenstandorten im Hamburger Umland.
Die beiden Angeklagten, die in Untersuchungshaft sitzen, äußerten sich zum Auftakt des Prozesses nicht zu den Vorwürfen. Bis Mitte Dezember sind zunächst sieben weitere Verhandlungstrage terminiert.
Hamburg gilt als Hochburg der Luxusautodiebe
Als Stadt mit der höchsten Millionärsdichte in Deutschland gilt Hamburg als Hochburg für Luxusautodiebe. Nach Angaben der Autoversicherer wurden in der Hansestadt allein 2023 853 kaskoversicherte Autos gestohlen – mit einem wirtschaftlichen Schaden von mehr als 20 Millionen Euro.
Im Landeskriminalamt wurde daraufhin die Ermittlungsgruppe „Panthera“ gegründet, was den organisierten Diebstahl in diesem hochpreisigen Segment laut LKA inzwischen nachhaltig geschwächt hat. Bis Mitte dieses Jahres gab es demnach bereits 16 Festnahmen und auch erste Verurteilungen zu teils mehrjährigen Haftstrafen.