Bundesländer-Ranking: WWF: Hessen braucht mehr Tempo bei der Energiewende

Solide Fortschritte bei E-Ladesäulen, aber Naturschutz bleibt auf der Strecke: Warum Hessen beim WWF-Vergleich nur Platz 14 erreicht.

Hessen fehlt es nach Einschätzung des Umweltverbandes WWF an Tempo bei der Energiewende. „Zu langsam. Nicht hinten abfallen!“ – mit diesem Urteil landet Hessen auf Platz 14 von 16 in der Gesamtschau des „WWF-Bundesländer-Energiewende-Rankings“. 

Während in Hessen beim Ausbau von Ladeinfrastruktur für E-Autos sowie bei Wärmepumpen „solide Fortschritte“ im Vergleich zu anderen Bundesländern zu sehen seien, falle das Land im Bereich Flächenverbrauch und Naturschutz „deutlich“ zurück, heißt es in der Analyse. 

WWF sieht Nachholbedarf bei Naturschutz und Radwegen

Verglichen wurden Kennzahlen in vier Bereichen: Erneuerbare Energien, Verkehr und Mobilität, Flächenverbrauch und Naturschutz sowie Gebäude und Wärme. Kriterien für den WWF waren bei erneuerbaren Energien zum Beispiel der Anteil von Strom aus Wind und Sonne am Strommix, bei Verkehr und Mobilität der Ausbau von Ladesäulen und Radwegen, bei Flächenverbrauch und Naturschutz der Anteil von Naturschutzgebieten an der Landesfläche, bei Gebäuden und Wärme der Anteil von Wärmepumpen bei Heizungen.

„Trotz ausgedehnter Natur- und Mittelgebirgsräume und einem vergleichsweisen guten Anteil in der Kategorie ökologische Landwirtschaft landet Hessen im Naturschutzanteil deutlich abgeschlagen auf dem letzten Platz unseres Vergleichs“, schreibt der WWF. „Auch die Radinfrastruktur ist unterdurchschnittlich ausgebaut.“ 

Beim Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion liege Hessen im Mittelfeld der Bundesländer, können sich in diesem Bereich „ansonsten aber nicht positiv profilieren“.

Schlechter als Hessen schneiden in der WWF-Gesamtschau nur Baden-Württemberg und Schlusslicht Hamburg ab. Vorn sieht der Umweltverband bei der Umsetzung der Energiewende Brandenburg, gefolgt von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.