Mit Schauspiel, Tanz und besonderen Führungen feiert das Römerkastell Saalburg 125 Jahre Wiederaufbau – Besucher erleben eine Zeitreise in die wilhelminische Epoche.
Eine Reise in die Frühzeit des Saalburgmuseums können die Besucher des Römerkastells im Hochtaunuskreis an diesem Wochenende unternehmen. Im Jahr 1900 war der Grundstein für den Wiederaufbau der Principa, des Hauptgebäudes der Saalburg, von Kaiser Wilhelm II. gelegt worden, dieses Ereignis jährt sich nun zum 125. Mal. Zum Jubiläum erwartet die Gäste an diesem Sonntag (14. September) beim „Thementag Anno 1900“ von 10.00 bis 17.00 Uhr auf dem gesamten Gelände ein vielfältiges Programm, wie der Veranstalter mitteilte.
Gestaltet wird es unter anderem von Darstellerinnen und Darstellern des Museumstheaters aus dem nahe gelegenen Hessenpark. Sie nehmen die Besucher mit in die wilhelminische Epoche und die Geschichte des Kastells. Auch eine Ausstellung wie aus dem Jahr 1900 können Interessierte bei Führungen erleben – und dabei ausnahmsweise nicht Römern, sondern „Zeitgenossen“ aus der Epoche um 1900 begegnen. Eine Berliner Tanzgruppe sorgt für den passenden musikalischen und tänzerischen Rahmen. Mittanzen ist dabei erwünscht.
Vom Kastell mit Lagerdorf bis zum Weltkulturerbe
Von den Römern, über die Kaiserzeit bis heute – die Saalburg hat eine bewegte Geschichte: Bereits Anfang des 2. Jahrhunderts bauten Römer am Saalburgpass im Taunus ein Kastell aus Holz, um den wichtigen Verkehrsweg kontrollieren zu können. Später folgte der Ausbau an der Grenze zum damals germanischen Siedlungsgebiet. In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts mussten die Römer die Saalburg schließlich aufgeben.
Die verfallenen Mauern wurden seit dem Mittelalter als Steinbruch genutzt, erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Zerstörung beendet. Es folgten umfangreiche Ausgrabungen, bis Kaiser Wilhelm II. schließlich den Wiederaufbau des alten Kastells beschloss. Im Jahr 2005 nahm die Unesco die Saalburg als Teil des Limes in die Liste des Weltkulturerbes auf.