MeLa in Mühlengeez: Backhaus zufrieden mit MeLa – Sorge um EU-Agrarreform bleibt

67.000 Besucher, 900 Aussteller, Tiere und Technik: Die MeLa zeigte erneut die Vielfalt der Landwirtschaft. Doch bei der Fachmesse waren erneut auch die Reformpläne zur EU-Agrarförderung Thema.

Die Landwirtschaftsausstellung MeLa hat nach Überzeugung von Agrarminister Till Backhaus ihren Ruf als Schaufenster der Land- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern gefestigt. Mit etwa 67.000 Besucherinnen und Besuchern habe auch die 34. Auflage eine große Publikumsresonanz gefunden. Zudem habe es auf der MeLa einen intensiven Austausch über aktuelle Entwicklungen in der Agrarpolitik gegeben. „Sie ist nicht nur eine Messe, sondern ein lebendiges Forum des Dialogs zwischen Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft und Gesellschaft“, betonte der SPD-Politiker zum Abschluss der viertägigen Veranstaltung in Mühlengeez (Landkreis Rostock). 

Erfreut äußerte sich Backhaus, dass nach den Einschränkungen durch Tierseuchen in den Vorjahren nun auch wieder alle Tierarten auf der Messe hätten gezeigt werden können. Zudem habe es erneut Einblick in die Entwicklung der Landtechnik gegeben. „Das macht die besondere Stärke der MeLa aus: die Verbindung von modernster Technik und lebendiger Landwirtschaft zum Anfassen“, betonte der Minister. 

Rund 900 nationale und internationale Aussteller aus Landwirtschaft, Gartenbau, Ernährung, Forst, Fischerei, Tourismus und ländlicher Entwicklung hatten ihre Angebote auf 380.000 Quadratmetern Innen- und Außenfläche präsentieren. Im Rahmen der Messe waren auch der Tierzuchtpreis 2025 an den Demminer Rassegeflügelzüchter Peter Lingoth und der Pflanzenzuchtpreis 2025 an Volker Michel von der Landesforschungsanstalt vergeben worden.

Sorge um Folgen geplanter Agrarreformen der EU  

Backhaus äußerte sich erneut kritisch zu den Reformplänen der EU für die künftige Agrarförderung. „Wenn die Direktzahlungen in Mecklenburg-Vorpommern um 50 Prozent gekürzt werden, reden wir von nur noch 169 Millionen Euro jährlich statt bisher 314 Millionen. Das trifft über 2.400 Betriebe ins Mark und gefährdet bis zu 150.000 Arbeitsplätze in Landwirtschaft und nachgelagerten Branchen“, warnte der Minister. 

Die Kürzungen hätten zudem nicht nur Auswirkungen auf die Einkommen, sondern auch auf Investitionen und die angestrebten Ziele im Klima- und Artenschutz. „Ein gekürztes Agrarbudget bedeutet weniger Projekte für Biodiversität, Moorschutz oder nachhaltige Ressourcennutzung“, zählte Backhaus als mögliche Folgen auf. Landwirtschaft aber sei systemrelevant und dürfe nicht kaputtgespart werden. „Denn die Versorgung mit Lebensmitteln ist eine zentrale nationale Aufgabe, die dauerhaft gesichert sein muss.“ Laut Backhaus liegt in Deutschland der Grad der Eigenversorgung nur noch bei 80 Prozent, Tendenz fallend.

Nach Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betrug der deutsche Selbstversorgungsgrad mit Nahrungsmitteln im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre 83 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass Deutschland den größten Teil seines Obstes und Gemüses aus dem Ausland importiert. An Fleisch, Milch, Getreide und Kartoffeln produziert Deutschland mehr als im Inland gebraucht wird und exportiert einen Teil davon. 

Rund 900 nationale und internationale Aussteller aus Landwirtschaft, Gartenbau, Ernährung, Forst, Fischerei, Tourismus und ländlicher Entwicklung präsentieren bei der MeLa ihre Angebote auf 380.000 Quadratmetern Innen- und Außenfläche. Zu sehen sind auch mehr als 800 Tiere sowie technisches Großgerät zum Einsatz auf den Feldern.