Charlie Kirk zählte in den USA zur Prominenz. Wie beliebt er war, zeigen Bilder seiner Trauerfeier. Dafür reisten Anhänger aus dem ganzen Land an – Politiker inklusive.
Einen „Märtyrer für die Wahrheit und die Freiheit“ nannte US-Präsident Donald Trump seinen Unterstützer Charlie Kirk, nachdem der ultrarechte Podcaster und Aktivist vor anderthalb Wochen bei einem Attentat getötet wurde. Am Sonntag erinnerte das Trump-Lager mit einer Trauerfeier bei Phoenix im US-Bundesstaat Arizona an den 31-jährigen Kirk. Viele in den USA erinnert die Zeremonie an eine Heiligsprechung.
Schon im Morgengrauen versammelten sich Tausende Menschen vor dem Football-Stadion in Glendale, wie Reporter berichteten. Am Mittag startete dort das Programm – mit christlicher Musik, Gebeten und Gesang. Vor dem Stadion stimmten Anhänger Kirks „USA“-Rufe an.
Das Stadion der Arizona Cardinals fasst bis zu 73.000 Zuschauer. Der konservative Sender Fox News berichtet ebenso wie zahlreiche rechte Online-Plattformen ausführlich über die Trauerfeier.
Hochrangige Politiker reisen zu Kirks Trauerfeier an
Zu den Rednern gehört unter anderem Kirks Witwe Erika. Sie hatte nach dem Tod von Charlie Kirk am 10. September angekündigt, dessen Bewegung und die Jugendorganisation „Turning Point USA“ am Leben zu erhalten, deren Leitung sie inzwischen übernommen hat.
Der „New York Times“ sagte Erika Kirk, mit ihrem Mann sei ein spiritueller Anführer zum Schweigen gebracht worden. „Ich bin fest davon überzeugt, dass dies Gottes Plan war“, sagte sie. Kein Geringerer als Jesus Christus habe ihren Mann erlöst. „Die Kugel kam, er blinzelte und war im Himmel“, sagte die Mutter zweier Kinder über Charlie Kirk.
Auch US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident JD Vance sind vor Ort. Zudem treten prominente Prediger und Musiker aus dem evangelikalen Spektrum auf. Nach Informationen mitreisender Reporter wird Trump voraussichtlich als letzter von etlichen Rednern auftreten.
Trump kündigte vor seinem Abflug aus Washington an, er werde in seiner Gedenkrede für Kirk „das Leben eines großen Mannes feiern“. Kirk stand der Regierung von Trump und dessen Familie – insbesondere Sohn Don Jr. – nahe. Wegen der großen Zahl an Vertretern des Weißen Hauses und weiterer Regierungsbeamter, die an der Trauerfeier teilnehmen, wurden Journalisten zufolge zwei Flugzeuge für die Reise von Washington nach Arizona benötigt.
Charlie Kirk erreichte Millionen – auch für Trump
Der 31 Jahre alte Kirk war am 10. September bei einer Veranstaltung in Utah erschossen worden. Dem mutmaßlichen Attentäter droht die Todesstrafe. Die Trauer und Wut unter den Anhängern des rechten Aktivisten ist groß. Kirk galt als eines der bekanntesten Gesichter der amerikanischen Rechten.
Mit Podcasts und Auftritten erreichte er ein Millionenpublikum. Im Wahlkampf trug er dazu bei, Trump unter jungen Wählern populärer zu machen. Kritiker warfen ihm rassistische, homophobe, transfeindliche und sexistische Positionen vor.
Trump wird währenddessen vorgeworfen, das Attentat auf Kirk für eine verschärfte Gangart gegen politische Gegner oder die freie Presse zu nutzen. Der Minderheitsführer der US-Demokraten im Senat, Chuck Schumer, sieht die USA sogar auf dem „Weg zur Diktatur“, wie er am Sonntag dem Sender CNN sagte.
Aber auch im Trump-Lager gibt es Warnungen, nicht zu weit zu gehen. Nach der vom Präsidenten gefeierten Absetzung der Late-Night-Show des Trump-kritischen Satirikers Jimmy Kimmel und Trumps Drohung mit einem Lizenzentzug gegen alle kritischen US-Sender meldete sich der Senator Ted Cruz von den Republikanern zu Wort. Er sagte, das Vorgehen erinnere ihn an den Mafia-Film „Der Pate“.
„Der Mafioso kommt in eine Bar und sagt, ‚Schöne Bar, die Sie hier haben. Es wäre schade, wenn etwas damit passieren würde'“, sagte Cruz zu den Drohungen gegen Medien. Allerdings ging der Republikaner nicht so weit, Trump selbst zu kritisieren, Stattdessen rügte er den vom Präsidenten eingesetzten Chef der US-Medienaufsichtsbehörde, Brendan Carr.