Onlinebetrug: Sieben Verdächtige in Georgien nach Anlagebetrug aufgespürt

Mit angeblichen Online-Gewinnen lockten Betrüger eine 62-Jährige in die Falle. Wie Ermittler in Georgien nun auf die Spur der Tatverdächtigen kamen.

Nach jahrelangen Ermittlungen haben Polizei und Staatsanwaltschaft sieben mutmaßliche Internet-Betrüger in Georgien aufgespürt. Den fünf Männern und zwei Frauen im Alter von 24 bis 36 Jahren wird Anlagenbetrug vorgeworfen, wie die Polizei mitteilte.

Ausgangspunkt war die Anzeige einer 62-Jährigen aus Burkhardtsdorf im Erzgebirgskreis. Die Frau hatte zwischen 2019 und 2021 auf einer angeblichen Onlinehandelsplattform investiert – und verlor dabei eine Menge Geld. Die Täter verschafften sich auch Fernzugriff auf ihren Computer, gaukelten Gewinne vor und forderten immer neue Zahlungen.

Als der Kontakt abbrach, meldete sich später eine Frau bei der Seniorin und versprach, die angeblich gesicherten Gelder zurückzuzahlen. Dafür sollte die 62-Jährige weitere Beträge an einen Kryptodienstleister überweisen. Auch dieses Geld verschwand bei den Betrügern. Insgesamt verlor die Frau rund 290.000 Euro. Ihr Anwalt erstattete im Oktober 2022 Strafanzeige.

Spur führt nach Georgien

Im Laufe der Ermittlungen stießen die Kriminalbeamten auf einen Server, der Hinweise auf mutmaßliche Täter lieferte. Nach langwierigen Rechtshilfeverfahren gelang es schließlich, mit georgischen Behörden zusammenzuarbeiten. Vor etwa zwei Wochen durchsuchten deutsche und georgische Ermittler die Wohnungen von fünf Verdächtigen in Georgien. Dabei stellten sie mehr als 150.000 US-Dollar, hochwertige Uhren, Technik und zahlreiche Datenträger sicher. Die Ermittlungen dauern an.