Das Sozialticket in Berlin wird dreimal so teuer wie vor einem Jahr. Was Linke und Grüne dagegen unternehmen wollen.
Das Berliner Sozialticket für den öffentlichen Nahverkehr wird teurer und kostet ab 1. Januar 27,50 Euro pro Monat. Das beschloss der Senat. Die Preiserhöhung beträgt damit 45 Prozent. Erst zum 1. April 2025 hatte sich das sogenannte Berlin-Ticket S, das sich Menschen mit wenig Geld kaufen können, von 9 auf 19 Euro mehr als verdoppelt. Der neue Preis erreicht nun wieder das Niveau, das bis Ende 2022 galt, ehe die Senkung auf 9 Euro kam.
Linke und Grüne im Abgeordnetenhaus kritisierten die neuerliche Preiserhöhung, die eine Verdreifachung des Preises binnen weniger als einem Jahr zur Folge habe. Während viele Menschen mit steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten kämpften, würden sie zusätzlich bei der Mobilität belastet. Das verstärke die soziale Schieflage und spalte die Stadt weiter.
Sparauflagen
Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) stellte heraus, dass es trotz knapper Haushaltsmittel gelungen sei, das Sozialticket 2026 als freiwillige Leistung des Landes zu erhalten. „Mein Ziel ist es, Menschen mit geringem Einkommen die Mobilität in unserer Stadt weiterhin zu einem ermäßigten Preis zu ermöglichen – trotz eines angespannten Haushalts und den Sparauflagen im Land Berlin.“
Die Linken-Politiker Katina Schubert und Kristian Ronneburg kündigten einen Antrag für die Sitzung des Abgeordnetenhauses am 9. Oktober an, um die Preiserhöhung zu verhindern. Grünen-Fraktionschef Werner Graf erklärte, seine Fraktion unterstütze den Antrag. Angesichts der Mehrheit, die die Koalition aus CDU und SPD im Parlament hat, dürfte der Vorstoß indes kaum Chancen haben.