Solarenergie: SMA Solar kündigt Abbau von bis zu 350 weiteren Stellen an

SMA Solar streicht bis Ende 2026 weltweit rund 350 weitere Stellen. Besonders betroffen ist der Standort Niestetal. Was das Unternehmen zu diesem Schritt bewegt.

Der schwächelnde Solartechnikhersteller SMA Solar will bis Ende des Jahres 2026 weltweit rund weitere 350 Jobs streichen. Der Großteil des geplanten Personalabbaus betreffe den Unternehmenssitz Niestetal im Landkreis Kassel, wie SMA Solar mitteilte. Insgesamt sollen dort gut 300 Stellen wegfallen. Außerdem will der Konzern noch einmal 100 Millionen Euro einsparen.

SMA befindet sich derzeit in einer wirtschaftlich schwierigen Phase und treibt einen Unternehmensumbau voran. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen einen Stellenabbau von weltweit 1.100 Stellen bis Ende 2025 angekündigt, davon rund 700 Stellen in Niestetal, 400 weitere im Ausland. Durch die Restrukturierung sollten bis zu 200 Millionen Euro eingespart werden – ungefähr die Hälfte davon durch den Personalabbau, die weiteren 50 Prozent durch Einsparungen bei Unternehmensausgaben unter anderem für Materialkosten, Dienstleister sowie Werbung und Marketing.

Über 100 Millionen Euro zusätzlich an jährlichen Einsparungen

Nun müsse das laufende Restrukturierungs- und Transformationsprogramm angesichts „eines anhaltend schwachen Marktes und immensen Preisdrucks im Heim- und Gewerbebereich“ ausgeweitet werden, erklärte SMA-Vorstandschef Jürgen Reinert laut Mitteilung. „Dies beinhaltet zusätzliche jährliche Einsparungen von mehr als 100 Millionen Euro und einen weiteren Stellenabbau von etwa 300 Vollzeitstellen in Deutschland.“

SMA plant dazu laut Mitteilung unter anderem die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen zu optimieren. Dazu beabsichtigt das Unternehmen den Angaben nach etwa, sein Produktportfolio anzupassen, sein bestehendes Kompetenzzentrum in Indien stärker zu nutzen und sich aus unprofitablen Märkten zurückziehen. „Darüber hinaus sollen weitere Einsparpotentiale im gesamten Unternehmen realisiert werden, vor allem durch die weitere Verschlankung des Corporate Centers und die Reduktion von Betriebskosten“, erläuterte der Konzern. 

Stellenabbau ab Januar 2026 geplant

Das Unternehmen habe zum notwendigen weiteren Stellenabbau bereits erste Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen, hieß es. Die offiziellen Verhandlungen sollen demnach in der kommenden Woche beginnen und im November abgeschlossen werden. Ab Januar 2026 plane man, „in die Umsetzung des Stellenabbaus zu gehen“. 

Der SDax-Konzern, der unter anderem Wechselrichter für Photovoltaikanlagen produziert, beschäftigt 3.800 Mitarbeiter, 2.800 davon in Niestetal. Im vergangenen Jahr war der Solartechnikhersteller angesichts einer Auftragsflaute und des harten Wettbewerbs mit chinesischen Herstellern in die roten Zahlen gerutscht. 2024 reduzierte sich das Konzernergebnis sich auf minus 118 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen dank hoher Nachfrage noch rund 226 Millionen Euro Gewinn gemacht.