Starkregen rauscht ab oder Regen fehlt: In Thüringen führten Dürrephasen in den vergangenen Jahren zu teils trockenen Böden. Wie ein neues Projekt Wasser besser in der Fläche halten will.
Angesichts wiederkehrender Dürrephasen sollen mit einem neuen Projekt Möglichkeiten erprobt werden, Wasser in der Fläche zu halten. „Wir wollen gemeinsam mit Landwirten und Gartenbauern Lösungsansätze entwickeln, um mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung die Ressource Wasser zu schonen und damit auch längere Dürreperioden zu überstehen“, sagte Thüringens Landwirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU). Ziel sei es, die Landwirtschaft bei der Klimaanpassung zu unterstützen.
Grundwasserstände gehen zurück
Nach Angaben ihres Ministeriums soll das Projekt „Land.Wasser“ Wege finden zur Verbesserung des Wassermanagements in Landwirtschaft und Gartenbau. An der Kooperation sind der Gewässerunterhaltungsverband Obere Unstrut/Helderbach und vier landwirtschaftliche Betriebe beteiligt. Los geht es 2026 für eine Laufzeit von drei Jahren. Kosten den Angaben zufolge: rund 487.000 Euro.
Laut Ministerium führten Dürren in den vergangenen zehn Jahren zum Rückgang der Grundwasserstände und zur Austrocknung der Böden. Folge seien Ernteverluste. 2025 habe es eines der trockensten Frühjahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 gegeben. Klimaprojektionen zeigten, dass auch zukünftig häufiger mit Wetterextremen wie Starkregen und Dürren in Thüringen zu rechnen seien. Starkregen fließe meist oberflächlich schnell ab, ohne den Boden durchdringend zu durchfeuchten.
Wasser verteilen und speichern
Mit dem neuen Projekt sollen etwa Entwässerungsgräben besser gesteuert und mehr Gehölzstreifen angelegt werden. Außerdem soll der Wasserabfluss durch Hindernisse wie Mulden und Wälle verlangsamt und das Wasser besser verteilt werden. Auch die Speicherung von Wasser in Becken ist vorgesehen.
„Mit dem Projekt wird Wasser, das bisher bei Starkregen durch Erosion fruchtbaren Boden in die Gewässer spülte, für die Landwirtschaft nutzbar gemacht“, sagte Thüringens Umweltminister Tilo Kummer (BSW). Gleichzeitig werde die Wasserspeicherfähigkeit der Böden verbessert. „Das dient dem Pflanzenwachstum bei Trockenheit und reduziert Hochwasser in Phasen langanhaltender Niederschläge.“