Schutz gegen Grippe und Covid: Nur einzelne Apotheken in Thüringen mit Impfangebot

Beim Rezepteinlösen in der Apotheke gleich die Schutzimpfung gegen Grippe oder Covid-19 mitnehmen? Das ist in Deutschland seit einiger Zeit möglich. Doch in Thüringen machen kaum Apotheken mit.

Impfen in Apotheken ist in Thüringen ein Nischenangebot. Nur einzelne bieten nach Angaben ihres Berufsverbandes das Spritzen gegen Grippe und Covid-19 an. Der Verbandsvorsitzende Stefan Fink nannte auf Anfrage finanzielle und organisatorische Gründe für die geringe Bereitschaft. 

Apotheken müssten über Impfräume verfügen und Personal eigens fortbilden. Das bedeute zusätzlichen Aufwand und Kosten. „Das macht eigentlich nur in einem größeren Apothekenzentrum Sinn oder wenn man sich niedergelassenen Ärzten abstimmt, Impfungen zu übernehmen.“ 

Verband: Aufwand lohnt oft nicht

Für kleinere Apotheken lohne sich der Aufwand nicht. Die von den Krankenkassen gezahlte Impfvergütung sei vor allem bei geringen Impfungszahlen nicht kostendeckend. Hinzu komme, dass etwa die Grippeschutzimpfung ein Saisongeschäft sei und möglicherweise vor jeder neuen Impfsaison das Apothekenpersonal dafür neu geschult werden müsse. 

Apotheker dürfen aktuell nur zwei Schutzimpfungen anbieten: gegen Grippe und gegen Covid-19, die durch das Coronavirus ausgelöste Infektionserkrankung. Alle anderen Impfungen sind bislang Arztpraxen vorbehalten. Gesetzliche Änderungen mit erweiterten Impfmöglichkeiten für Pharmazeuten sind derzeit in der Diskussion. In Thüringen gibt es Fink zufolge rund 480 Apotheken.

Bundesweit läuft am Mittwoch die „Lange Nacht des Impfens“, eine Aktion von Arztpraxen und Apotheken zu Beginn der Grippe– und Covid-Impfsaison. Thüringen spielt hier allerdings kaum eine Rolle, wie der Website der Organisatoren zu entnehmen ist.

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