Kriminalität: Urteil in Mordprozess ohne Leiche wird verkündet

Von einer 33-Jährigen fehlt seit August 2024 jede Spur. Ein 74-Jähriger aus Oberfranken soll sie getötet haben, seine Verteidiger ziehen das in Zweifel. Nun entscheidet das Gericht.

In einem Mordprozess ohne Leiche gegen einen 74-Jährigen wird am Freitag (09.00 Uhr) vor dem Landgericht Bamberg das Urteil verkündet. In dem Verfahren geht es um eine seit August 2024 verschwundene 33-Jährige. Die Prostituierte soll eine Beziehung mit dem Angeklagten gehabt haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 74-Jährige mit der Frau in deren bulgarische Heimat ziehen wollte, um dort seinen Ruhestand zu verbringen. Dazu wollte er demnach ein Grundstück verkaufen und soll der Frau mehrfach hohe Geldsummen überlassen haben.

Verteidiger wollen Freispruch aus Mangel an Beweisen

Am 1. August 2024 soll es auf einem Grundstück des Mannes bei Eggolsheim im Landkreis Forchheim zu einem Streit gekommen sein, bei dem der Deutsche die Frau getötet und ihre Leiche anschließend an einen unbekannten Ort gebracht haben soll. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren und drei Monaten wegen Totschlags. Von einem Mordvorwurf ist sie mittlerweile abgerückt.

Aus Sicht der beiden Verteidiger des Mannes gibt es für die Vorwürfe keine ausreichenden Beweise. Sie ziehen die Argumentation der Anklage grundsätzlich in Zweifel und plädierten auf Freispruch. Der 74-Jährige machte während des Prozesses keine Angaben.