Action-Schauspieler: Harte Schläge im echten Leben: Jean-Claude Van Damme wird 65

Vom Wunderkind zum Star: Jean-Claude Van Damme kämpfte sich an die Spitze der Actionwelt – und verlor alles durch Drogen und Exzesse. Nun wird er 65 Jahre alt.

Zu den bekanntesten Actions-Stars Hollywoods zählt zweifellos Jean-Claude Van Damme. Der Belgier begann als Kampfsportler und schaffte mit „Bloodsport“ (1988) den Sprung nach Hollywood. Seither verkörpert er den Inbegriff des muskelbepackten Kämpfers, der auch im echten Leben mehr als einmal zu Boden ging. An diesem Samstag wird er 65 Jahre alt.

Geboren wurde Jean-Claude Camille François Van Varenberg in Berchem-Sainte-Agathe bei Brüssel. Schon mit zehn Jahren begann er mit Karate, mit 18 trug er den schwarzen Gürtel. Nebenbei trainierte er Taekwondo und Ballett – ein Ausgleich, der seine Bewegungen später auf der Leinwand prägte. 1978 wurde er zum „Mr. Belgium“ im Bodybuilding gekürt. Van Damme führt in Biografien eine Kampfbilanz von 18 Siegen, alle durch K.o.; die Angaben sind allerdings umstritten. Die Presse taufte ihn dennoch „The Muscles from Brussels“.

Jean-Claude Van Dammes Aufstieg in Hollywood

1982 zog Van Damme in die USA, wo er zunächst in kleinen Nebenrollen auftrat und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. In dieser Zeit lernte er Action-Veteran Chuck Norris kennen, mit dem ihn bis heute eine Freundschaft verbindet. Van Damme arbeitete zeitweise als Türsteher in Norris‘ Bar „Woody’s Wharf“ und wurde von ihm als Stuntman für „Missing in Action“ (1984) engagiert – der erste Schritt Richtung Hollywood.

Mit der Rolle des Bösewichts in „Karate Tiger“ (1986) machte er erstmals auf sich aufmerksam. Zwei Jahre später folgte mit „Bloodsport“ der Durchbruch. Es schlossen sich Erfolge wie „Kickboxer“ (1989), „Mit stählerner Faust“ (1990), „Geballte Ladung – Double Impact“ (1991) und „Universal Soldier“ (1992) an, wo er auf Dolph Lundgren (67) traf. In den 90ern war Van Damme allgegenwärtig – bis die Belastung und ein ausschweifender Lebensstil ihren Tribut forderten.

Absturz durch Drogen und Exzesse

Van Damme entwickelte eine schwere Kokainsucht, gab Berichten zufolge bis zu 10.000 Dollar pro Woche dafür aus. Bei den Dreharbeiten zu „Street Fighter“ (1994) sei er laut Regisseur Steven E. de Souza „die ganze Zeit auf Kokain“ gewesen. 1996 begab er sich in Behandlung, stieg jedoch bald wieder aus. Später wurde bei ihm eine bipolare Störung diagnostiziert.

Auch privat ging es turbulent zu: Fünf Ehen mit vier Frauen, dazu eine angebliche Affäre mit Sängerin Kylie Minogue (57). Seine Eskapaden und der Drogenkonsum ließen Hollywood Abstand nehmen. Der einstige Star drehte fortan vor allem für den Videomarkt.

Spätes Comeback und neue Vorwürfe

2008 feierte Van Damme mit dem selbstironischen Film „JCVD“ ein beachtetes Comeback. Darin spielte er sich selbst – ein abgehalfterter Actionstar, der auf seine Karriere zurückblickt. Später lieh er in „Kung Fu Panda 2“ (2011) dem Master Croc seine Stimme und war in „The Expendables 2“ (2012) zu sehen. Danach wurde es wieder ruhiger um ihn. Statt Blockbustern folgten kleinere Produktionen und Engagements für den Tierschutz.

Zuletzt geriet Van Damme erneut in die Schlagzeilen: Gegen ihn wurden in Frankreich Vorwürfe wegen sexuellen Fehlverhaltens erhoben, die der Schauspieler entschieden zurückweist. Die Ermittlungen laufen.