Glaube an Sieg: Malu Dreyer will im Landtagswahlkampf mitmachen

Vor rund einem Jahr trat Malu Dreyer als Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz zurück, weil ihr die Kraft ausging. Die SPD liegt ihr aber weiter am Herzen – sowohl im Bund als auch im Land.

Die ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer will sich im Landtagswahlkampf für ihre SPD engagieren. Sie unterstützte jetzt auch einzelne Parteimitglieder, sagte die ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Tamara Breitbach (42) aus Züsch nannte sie als Beispiel, die Bürgermeisterin in der Verbandsgemeinde Thalfang werden will. 

Die SPD trage in dem neuen Regierungsbündnis im Bund wieder eine große Verantwortung, betonte Dreyer. „Ich finde es sehr positiv, dass nach diesem Wahldebakel seitens der SPD Lars Klingbeil gemeinsam mit Fraktions- und Parteispitze die SPD neu aufgestellt hat“, sagte die Sozialdemokratin. „Wir sind jünger, wir sind weiblicher, wir sind diverser – der Generationenwechsel war mir auch immer wichtig.“ 

SPD will sich auch programmatisch neu aufstellen 

Die Partei werde auch die Zusage einhalten, die Wahlniederlage programmatisch aufzuarbeiten und zu schauen, was wir in Zukunft geändert werden müsse, versprach Dreyer. Beim Bundesparteitag an diesem Wochenende in Berlin solle ein Weg zu einem neuen Grundsatzprogramm beschlossen werden. „Die ersten Schritte für eine personelle und inhaltliche Weiterentwicklung sind getan.“ Es freue sie, dass dabei so viele Rheinland-Pfälzer in Berlin vertreten seien. Dreyers Nachfolger Alexander Schweitzer soll an diesem Freitagabend auch zum stellvertretenden Parteichef gewählt werden. 

Inhaltlich sei sie nach wie vor davon überzeugt, dass es die SPD unbedingt brauche, weil sie für mehr Gerechtigkeit sorge, auch wenn sie in einer Koalition zwar viel, aber nicht alles durchsetzen könne. „Ich bin davon überzeugt, dass die allermeisten Menschen wollen, dass es gerecht zugeht und eine Gesellschaft zu viel Ungleichheit nicht verkraftet“, betonte die Sozialdemokratin. 

Dafür brauche es die SPD, die dieses Thema stets auf der Agenda haben müsse. „Die Reichen werden immer reicher und Menschen, die ganz normal Geld verdienen, fragen sich, wie sie das Leben eigentlich stemmen sollen. Und das wird auf Dauer nicht funktionieren“, mahnte Dreyer.

Dreyer lobt ihren Nachfolger und die Ampel-Regierung 

Mit ihrem Nachfolger Schweitzer sei sie hochzufrieden und sehe auch gute Chancen für ihn, die Landtagswahl am 22. März 2026 mit der SPD zu gewinnen, betonte Dreyer. Auch wenn die CDU in Umfragen – „wie immer zu diesem Zeitpunkt“ – deutlich vor der SPD liege. 

„Ich bin sehr, sehr happy mit meinem Nachfolger und auch, dass die Koalition bei allen Schwierigkeiten nach wie vor so gut und so stabil miteinander regiert“, sagte Dreyer. Die 64-Jährige stand von 2016 bis zu ihrem Rücktritt 2024 an der Spitze zweier Ampel-Regierungen in Mainz

Hat es Alexander Schweitzer gegen Gordon Schnieder (CDU) aber nicht viel schwerer als sie zuletzt während der Corona-Pandemie gegen Christian Baldauf (CDU)? „Ich glaube, die SPD hat eines immer richtig gemacht, nämlich niemals eine Wahl unterschätzt und gleichzeitig aber auch ein großes Vertrauen in sich selber zu haben“, sagte Dreyer. 

„Wir kennen auch die Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen. Sie werden sich rechtzeitig vor der Landtagswahl mit der Frage beschäftigen: Wen möchten Sie gerne, wer hier weiter regieren soll?“, sagte Dreyer. „Und da bin ich absolut zuversichtlich für die SPD und für Alexander Schweizer.“ Er habe das Ministerpräsidenten-Amt ab Tag eins „ganz toll ausgefüllt“. Zuvor war er Minister für Soziales, Arbeit und Digitalisierung in Dreyers Kabinett. 

„Er kommt sehr positiv bei den Menschen an und das finde ich klasse“, berichtete Dreyer von verschiedenen Begegnungen. Sie treffe Schweitzer auch immer mal wieder – zuletzt bei der Eröffnung der Landesausstellung zu Marc Aurel in Trier.