Immer wieder erreichen Hiobsbotschaften die Autozulieferer-Branche. Nun stehen die nächsten Werke laut IG Metall vor dem Aus.
Beim japanischen Autozulieferer Musashi stehen nach Angaben der IG Metall Hunderte Jobs vor dem Aus. Betroffen seien Werke in Hann. Münden und Lüchow in Niedersachsen sowie in Leinefelde in Thüringen, sagte der Gewerkschaftssekretär der IG Metall Nordhausen, Sascha Wollert. Das Unternehmen war zunächst nicht zu erreichen. Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“ berichtet.
Die Werke in Leinefelde mit rund 250 Beschäftigten und Hann. Münden mit 170 bis 200 Beschäftigten sollen Wollert zufolge komplett geschlossen werden. In Lüchow soll demnach die Hälfte der Arbeitsplätze wegfallen, es gehe um 130 bis 170 Jobs. Geplant seien die Schließungen im Jahr 2026, eine genauere Zeitschiene gebe es nicht, sagte Wollert. Insgesamt sei ein Drittel der Beschäftigten des Konzerns in Deutschland betroffen.
Strukturschwache Region
„Wir reden von wirklich gut bezahlten tarifgebundenen Arbeitsplätzen in der Metall– und Elektroindustrie“, sagte er weiter. Gerade in strukturschwachen Regionen wie Nordthüringen sei es nicht einfach, etwas Neues zu bekommen. Teils seien junge Mitarbeiter mit Familien und Schulden für den Hausbau betroffen. „Die Kollegen sind richtig wütend und verunsichert.“
Die Musashi Europe GmbH mit Sitz in Rheinland-Pfalz ist Teil der globalen Musashi Seimitsu Industry Gruppe und beschäftigt an neun Standorten in Europa nach eigenen Angaben etwa 2.500 Mitarbeiter. Gefertigt werden Komponenten für den Antrieb und die Fahrwerke von Autos.