Erntebeginn: Die Mähdrescher rollen – Trockenheit Problem für Gerste

Jetzt rollen die „dicken Brummer“: Warum die Erntezeit in MV nicht nur Geduld auf der Straße, sondern auch Nachtschichten und Brandschutz fordert.

Zum Start der Ernte auf Mecklenburg-Vorpommerns Feldern hat der Landesbauernverband zu Rücksicht und Geduld auf den Straßen aufgerufen. „Die dicken Brummer sind jetzt unterwegs“, sagte eine Verbandssprecherin mit Blick auf die großen Erntemaschinen. Sie warnte etwa davor, unbedacht zu überholen. Auch die Landwirte seien sehr vorsichtig unterwegs.

Am Wochenende seien die ersten Mähdrescher auf die Felder gefahren, um Wintergerste zu ernten. Angesichts einiger Schauer hätten manche Bauern wieder abgebrochen, aber spätestens seit Montag laufe die Ernte. Nun heiße es, zu ernten, was reif ist, auch bis spät in die Nacht. „Darauf arbeitet man das ganze Jahr hin.“ Es gehe darum die Ernte sicher unter Dach und Fach zu bringen. Außerdem seien Kulturen, die danach geerntet werden, wie Raps oder Weizen, teils auch schon weit gereift. „Es werden lange Tage.“

Bauern erwarten hohe Ertragsschwankungen 

Nach Angaben des Verbands wächst in MV in diesem Jahr auf 139.800 Hektar Wintergerste. 2024 seien es mit 143.000 Hektar etwas mehr gewesen. In diesem Jahr erwarten die Landwirtinnen und Landwirte jedoch weniger Ertrag und damit eine leicht unterdurchschnittliche Gerstenernte. 

Das im vergangenen Herbst gesäte Wintergetreide sei zwar gut aus dem Winter gekommen, bis Mitte Mai regnete es jedoch so wenig, dass teilweise auch tiefere Bodenschichten trocken geblieben seien. Besonders an sandigen Standorten habe sich das Wintergetreide eher schwach entwickelt. Je nach Bodengüte erwarten die Landwirtinnen und Landwirte sehr hohe Ertragsschwankungen. 

Erntebrände können große Schäden anrichten

Die Landwirte müssen für die Ernte laut Verband möglichst warmes, trockenes Wetter nutzen, um die Qualität zu gewährleisten. Beim Weizen beeinträchtigt demnach etwa Regen während der Ernte die Backfähigkeit. „Für die Produktion von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, wie regionalen Backwaren oder regionalem Rapsöl, ist die Ernte während optimaler Witterungsbedingungen somit ein entscheidender Faktor.“

Auf die für Mitte der Woche angekündigte Hitze sind die Landwirte laut Verbandssprecherin vorbereitet. Die Landmaschinen seien vielfach klimatisiert. Ein Thema sei der Brandschutz. In der Vergangenheit hatten Erntebrände wiederholt Ernte und teure Technik zerstört. Es würden Furchen gezogen, damit sich mögliche Brände nicht ausdehnten, Wasserkanister stünden bereit und einige Maschinen hätten auch Löschtechnik.

Insgesamt werden laut Landesbauernverband in MV auf 520.000 Hektar Getreide und auf 190.000 Hektar Ölfrüchte wie Raps angebaut.