Landgericht in Kiel: 28-Jähriger soll Senior getötet haben – Prozess

Bei einem Streit in einer Wohnung geht ein 74-Jähriger zu Boden. Doch es wird weiter auf ihn eingeschlagen, bis er stirbt. Der Tatverdächtige kommt nicht weit. Jetzt steht er vor Gericht.

Ein 28-Jähriger steht vor dem Landgericht Kiel, weil er einem 74-jährigen Mann in dessen Wohnung so lange auf den Kopf geschlagen haben soll, bis dieser starb. Dem Mann wird laut Anklage Totschlag vorgeworfen. 

Bei der Tat im September 2024 im Kieler Stadtteil Gaarden soll der Angeklagte sich laut Staatsanwältin Gesine Flemming in die Wohnung des Opfers begeben haben. Dort sei es zu einem Streit gekommen, bei dem der Angeklagte den Mann so heftig am Kopf getroffen haben soll, dass dieser zu Boden stürzte. Anschließend schlug er laut Anklage mit mehreren Gegenständen weiter auf den 74-Jährigen ein, der dabei tödliche Verletzungen erlitt. 

Angeklagter in Wohnung eingesperrt

Verteidiger Philip Storjohann erklärte für den Angeklagten, dass dieser sich nicht an die Tat erinnern könne. Er sei drogenabhängig, doch vor allem das Trinken von Alkohol führe bei ihm zu Erinnerungslücken. Der 28-Jährige wisse daher nur, dass er morgens in der Wohnung wach geworden sei und die Leiche gefunden habe. 

Daraufhin habe der Mann versucht, aus der Wohnung zu kommen, denn die Tür war abgeschlossen. Allerdings habe er keinen Schlüssel gefunden. Daher rief der Angeklagte laut dem Verteidiger schließlich den Schlüsseldienst. 

Schlüsseldienst alarmierte Polizei

Nach Angaben der Polizei vom September vergangenen Jahres öffnete ein Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes dem 28-Jährigen zwar schließlich die Tür, hielt ihn aber fest und alarmierte die Polizei. Der Mann habe versucht, nach der Türöffnung zu flüchten. Polizisten fanden später den leblosen Körper des Bewohners in der Wohnung.

Am ersten Verhandlungstag sind ein psychiatrischer Sachverständiger und mehrere Zeugen vor Gericht geladen. Das Urteil soll voraussichtlich am 25. Juli fallen.