Parteitage: SPD und FDP wollen sich für Landtagswahl 2026 aufstellen

In gut acht Monaten wählen die Menschen im Südwesten einen neuen Landtag. Dafür bringen sich zwei Oppositionsparteien in Stellung, die nach der Wahl möglicherweise wichtig werden könnten.

Bei Parteitagen bringen sich die Oppositionsparteien SPD und FDP am Wochenende für die nächste Landtagswahl in Stellung. Die Sozialdemokraten treffen sich in Fellbach bei Stuttgart, die FDP hat ihre Delegierten nach Pforzheim geladen. 

Beide Parteien wollen bei den Treffen ihre Spitzenkandidaten für die Wahl am 8. März 2026 küren. Für die SPD wird Landes- und Fraktionschef Andreas Stoch ins Rennen gehen, die FDP will mit Hans-Ulrich Rülke ebenfalls ihren Partei- und Fraktionschef auf die Spitzenposition wählen. 

Zudem bestimmen SPD und FDP bei den Treffen die Rangfolge ihrer Landesliste für die Wahl. Das ist ein Novum, denn bei der Wahl gilt zum ersten Mal ein neues Wahlrecht, das neben der Erststimme für den Wahlkreiskandidaten auch eine Zweitstimme für die Landesliste einer Partei vorsieht. 

Listenplätze dürften entscheidend werden

Bei beiden Parteien dürfte der Listenplatz für Kandidatinnen und Kandidaten eine entscheidende Rolle spielen, denn bei den letzten beiden Wahlen 2021 und 2016 holten SPD und FDP kein einziges Direktmandat in den Wahlkreisen. 

Die Zweitmandate wurden nach dem alten Wahlrecht an die „besten Verlierer“ vergeben, also an Kandidaten, die zwar ihren Wahlkreis nicht gewonnen haben, aber im Vergleich zu anderen Kandidaten ihrer Partei in einem Regierungsbezirk die meisten Stimmen erhalten haben. Mit dem neuen Wahlrecht ist allein die Listenplatzierung ausschlaggebend.

Bei der Wahl am 8. März geht es um die Nachfolge von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der nach drei Amtszeiten nicht mehr antritt. Die Grünen schicken für seine Nachfolge den ehemaligen Bundesminister Cem Özdemir ins Rennen, für die CDU tritt Landeschef Manuel Hagel an. Nach derzeitigen Umfragen hätte wohl nur eine Koalition aus CDU und Grünen unter Führung Hagels eine Mehrheit. Sollten die Prozente ausreichen, wäre aber auch eine sogenannte Deutschlandkoalition aus CDU, SPD und FDP denkbar.