Museumseinbruch in Manching: Letzte Verteidiger-Plädoyers im Keltengold-Prozess

In diesem Monat soll der Prozess um den Einbruch ins Manchinger Archäologiemuseum enden. Doch zuvor haben noch die Anwälte des mutmaßlichen Haupttäters das Wort. Wollen auch sie einen Freispruch?

Im Prozess um den Goldschatz-Diebstahl aus dem Kelten Römer Museum in Manching bei Ingolstadt stehen die letzten Plädoyers an: Heute (9.30 Uhr) werden die Verteidiger des Hauptangeklagten ihre Schlussvorträge halten. 

Die Staatsanwaltschaft hält den 48-Jährigen aus Plate bei Schwerin für den Kopf der mutmaßlichen Einbrecherbande, die außer für den Museumseinbruch noch für mindestens 19 weitere Einbruchs-Taten in Deutschland und Österreich verantwortlich sein soll. Die Staatsanwaltschaft hat für den Mann zwölf Jahre Haft verlangt.

Insgesamt sind vier Männer angeklagt. Die Anwälte der drei weiteren Beschuldigten, zwei Schweriner und ein Mann aus Berlin, haben bereits Freisprüche für ihre Mandanten verlangt. Die Staatsanwaltschaft hatte für diese Angeklagten Gefängnisstrafen zwischen sechseinhalb und zehn Jahren gefordert. Die Strafkammer des Landgerichts Ingolstadt will am 29. Juli das Urteil verkünden.

Angeklagte seit zwei Jahren in U-Haft

Die Männer sind angeklagt, im November 2022 nachts in das Archäologiemuseum in Manching eingebrochen zu sein und den etwa 2.100 Jahre alten Goldschatz – das Aushängeschild des Museums – gestohlen zu haben. Erbeutet wurden 3,7 Kilogramm Gold, der größte Teil davon ist bis heute verschwunden.

Die 483 Münzen und ein größerer Goldklumpen waren im Jahr 1999 bei Ausgrabungen in Manching gefunden worden. Es ist der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts. Die Staatsanwaltschaft gibt den Wert mit eineinhalb Millionen Euro an.

Die vier Angeklagten sitzen seit zwei Jahren in Untersuchungshaft. Sie haben bislang zu den Vorwürfen geschwiegen. Im Januar hatte der Prozess begonnen.