Kritik an Entscheidung: AWO fordert Bundesmittel für Seenotrettung im Mittelmeer

Die Bundesregierung will keine Mittel mehr für die zivile Seenotrettung im Mittelmeer geben. Die AWO in Hannover stellt sich auf die Seite ihrer Partner-Rettungsorganisationen.

Der Bezirksverband Hannover der Arbeiterwohlfahrt (AWO) kritisiert die Streichung von Bundesmitteln für die Seenotrettung im Mittelmeer. Das bedeute, dass auf der gefährlichen Fluchtroute über das Mittelmeer noch mehr Menschen sterben werden, teilte der AWO-Bezirksverband mit. „Menschen in Not auf See zu retten und in Sicherheit zu bringen, ist eine völkerrechtliche Pflicht“, hieß es in der Presseerklärung zum Tag der Seenotrettung 

In den vergangenen Jahren hatte die Bundesregierung die Seenotrettung im Mittelmeer mit jährlich zwei Millionen Euro gefördert. Auch zu Jahresbeginn, als es noch keinen fertigen Etat für 2025 gab, waren noch einmal fast 900.000 Euro an fünf Organisationen geflossen. Weitere Förderung sei nun nicht mehr geplant, hieß es kürzlich im Auswärtigen Amt.

Das Argument der Bundesregierung, die Seenotrettung im Mittelmeer fördere die irreguläre Migration nach Europa, sei wissenschaftlich widerlegt worden, hieß es. Zivile Seenotrettung sei kein „Pull-Faktor“. Die AWO unterstützt die Arbeit der Organisationen SOS Humanity und der SOS Mediterranee, die im Mittelmeer für Rettungseinsätze unterwegs sind.