Altersarmut: Mehr Rentner beziehen Grundsicherung im Alter

Für eine wachsende Zahl an Menschen reicht die Rente im Alter nicht zum Leben aus. Sie müssen zusätzliche Unterstützung vom Staat beantragen. Die Linken zeigen sich alarmiert.

Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner, die Grundsicherung im Alter beziehen müssen, steigt in Sachsen beständig an. Im vergangenen Jahr waren 19.745 Menschen auf diese Unterstützung angewiesen, teilten die Linken unter Berufung auf Angaben des Sozialministeriums mit. 2019 hätten noch 11.916 Menschen Grundsicherung bezogen und 2002 seien es 6.150 gewesen. Zuvor berichteten die „Leipziger Volkszeitung“ und die „Sächsische Zeitung“.

Laut Rentenatlas beziehen derzeit gut 1,1 Millionen Menschen in Sachsen eine Rente. Gemessen an dieser Zahl sind weniger als zwei Prozent der Rentnerinnen und Rentner auf Grundsicherung im Alter angewiesen.

Linke: Altersarmut wächst immer weiter

Linken-Chefin Susanne Schaper zeigte sich angesichts der steigenden Zahlen gleichwohl alarmiert. „Die Altersarmut in Sachsen wächst immer weiter, es ist keine Entspannung in Sicht“, erklärte sie. „Gerade wir im Osten, wo die Löhne im Vergleich immer noch niedriger sind, brauchen eine verlässliche gesetzliche Rentenversicherung.“ 

Alle Erwerbstätigen müssten für ihre gesamten Einkünfte im Job und am Finanzmarkt Beiträge in den Rententopf zahlen, forderte Schaper. Außerdem müsse die Beitragsbemessungsgrenze abgeschafft werden, damit hohe und höchste Einkommen nicht mehr beitragsfrei bleiben.

Die durchschnittliche Altersrente nach mindestens 35 Versicherungsjahren liegt in Sachsen laut Rentenatlas bei 1.529 Euro brutto im Monat. Männer bekommen dabei mit 1.663 Euro im Schnitt eine etwas höhere Rente als Frauen mit 1.415 Euro. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 1.623 Euro.